Vergewaltigung im Görlitzer Park: Abgelehnte Asylbewerber kommen vor Gericht

Berlin - Rund sieben Monate nach der mutmaßlichen Vergewaltigung im Görlitzer Park in Kreuzberg kommt der Fall vor Gericht.

Wegen der hohen Kriminalität soll um den Görlitzer Park ein Zaun errichtet werden.
Wegen der hohen Kriminalität soll um den Görlitzer Park ein Zaun errichtet werden.  © Jörg Carstensen/dpa

Der Prozessbeginn am Landgericht Berlin gegen drei Männer im Alter von 21 und 22 Jahren ist für den 18. Januar vorgesehen, wie eine Sprecherin am Freitag auf Anfrage mitteilte. Es seien zunächst bis zum 11. März acht weitere Verhandlungstermine geplant.

Die Staatsanwaltschaft wirft den Männern besonders schwere Vergewaltigung, gefährliche Körperverletzung und besonders schweren Raub vor. Sie befinden sich in Untersuchungshaft.

Der Fall hatte erneut eine Diskussion über Sicherheitsmaßnahmen im Görlitzer Park ausgelöst, der vor allem wegen des Drogenhandels zu den Kriminalitätsschwerpunkten in Berlin gehört.

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Ein Zaun um die Anlage soll helfen, dies zu ändern. Allerdings kommt dieser später als zunächst von Berlins Regierendem Bürgermeister Kai Wegner (51, CDU) angekündigt. Zuletzt hieß es, Baubeginn solle im ersten Quartal 2024 sein.

Bei den Männern soll es sich um Drogendealer handeln

Die Polizei nimmt im Görlitzer Park immer wieder Drogendealer fest. (Archivbild)
Die Polizei nimmt im Görlitzer Park immer wieder Drogendealer fest. (Archivbild)  © Paul Zinken/dpa

Laut Staatsanwaltschaft sollen die drei Angeklagten am 21. Juni in den frühen Morgenstunden ein Ehepaar überfallen haben. Zunächst sollen sie dabei mit Stöcken und Ästen auf den Mann eingeschlagen und dem 27-Jährigen seine Bauchtasche mit 1200 Euro entrissen haben.

Seiner Frau sollen die Männer Handtasche und Handy gestohlen und sie zum Oralverkehr genötigt haben. Als sich die 27-Jährige wehrte, sollen die Männer sie zu Boden gestoßen haben. Einer soll sie dann vergewaltigt haben.

Nach früheren Angaben der Staatsanwaltschaft bestreitet der jüngste Beschuldigte den Angriff auf die 27-Jährige und deren Ehemann. Die beiden 22-Jährigen hätten sich bislang nicht zu den Vorwürfen geäußert, hieß es.

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Die Männer besitzen laut Staatsanwaltschaft die somalische, guinea-bissauische beziehungsweise guineische Staatsangehörigkeit.

Nach Medienberichten soll es sich um Drogenhändler handeln, die bereits mehrfach durch Straftaten aufgefallen seien und deren Asylanträge abgelehnt worden seien.

Titelfoto: Jörg Carstensen/dpa

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