Tonnenweise Kokain geschmuggelt: Urteil gegen Berliner Bande gefallen
Berlin - Nach jahrelangem Drogenschmuggel von Südamerika über den Hamburger Hafen nach Deutschland sind mutmaßliche Mitglieder einer Berliner Bande zu Haftstrafen von bis zu zwölf Jahren und neun Monaten verurteilt worden.
Das Landgericht der Hauptstadt sprach am Montag drei Hauptangeklagte der bandenmäßigen Einfuhr von Betäubungsmitteln sowie der Beihilfe zum bandenmäßigen Drogenhandel schuldig. Die 34- bis 37-Jährigen sollen den Transport von mehr als drei Tonnen Kokain organisiert haben. Insgesamt 6,24 Millionen Euro "Logistikerlohn" seien im Gegenzug geflossen.
Die geständigen Angeklagten waren von Berlin aus als "Logistiker" tätig. Die Geschäfte wurden über ein Geflecht von Scheinfirmen abgewickelt. Seit 2012 erreichten laut Anklage mehrere Seecontainer mit jeweils mehreren Hundert Kilogramm Kokain über den Hamburger Hafen Deutschland.
Drogen seien in eigens dafür angefertigten Metallplatten versteckt worden. In sechs Fällen sei Kokain erfolgreich nach Deutschland geschmuggelt worden, so das Gericht.
Ein 37-Jähriger erhielt als führender Kopf der Gruppierung die höchste Strafe. Für elf Jahre und neun Monate beziehungsweise elfeinhalb Jahre sollen laut Urteil zwei 34- und 37-Jährige ins Gefängnis. Gegen einen 38-Jährigen ergingen sechs Jahre wegen Beihilfe zum bandenmäßigen Drogenhandel sowie Verabredung zum Drogenhandel. Ein 36-Jähriger, der aus Sicht des Gerichts nicht als Mitglied der Bande agierte, erhielt fünf Jahre und einen Monat.
Der Staatsanwalt hatte Haftstrafen zwischen knapp acht und dreizehneinhalb Jahren gefordert. Die Verteidiger plädierten auf Strafen zwischen fünf und elf Jahren. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig. Gegen fünf weitere Angeklagte wird der seit August vergangenen Jahres laufende Prozess am 1. Juni fortgesetzt.
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