Taxifahrer in Berlin-Grunewald wegen zehn Euro erstochen: Messer-Mann sitzt auf Anklagebank
Berlin - Nach dem tödlichen Messerangriff auf einen Taxifahrer in Berlin-Grunewald hat der Prozess gegen den mutmaßlichen Mörder begonnen.
Der 24-Jährige soll am 6. April dieses Jahres in das Taxi eines 49 Jahre alten Fahrers gestiegen sein, um Geld zu erbeuten.
Aus Habgier, um einen Raub zu ermöglichen und heimtückisch handelte der 24-Jährige aus Sicht der Staatsanwaltschaft. Die Verteidigerin erklärte zu Prozessbeginn am Dienstag vor dem Berliner Landgericht, ihr Mandant wolle zunächst nicht aussagen. Er habe im Verfahren "bereits mehrfach gestanden".
Dem Angeklagten mit tunesischer Staatsangehörigkeit wird Mord und Raub mit Todesfolge zur Last gelegt.
Als das Taxi gehalten habe, habe er dem völlig arg- und wehrlosen Fahrer einen Stich in den Hals versetzt. Mit zehn Euro sei der 24-Jährige geflohen. Der Taxifahrer und zweifache Vater starb wenig später in einem Krankenhaus.
Der 24-Jährige wurde noch am Tattag in Schleswig-Holstein gefasst. Gegen ihn lag auch ein Haftbefehl aus Belgien vor. Dort soll er zwei Tage vor dem Angriff in Berlin seine Freundin getötet haben. In einer polizeilichen Vernehmung, die aufgezeichnet worden war und nun im Prozess abgespielt wurde, gestand der 24-Jährige: "Ich hatte Hunger, ich wollte jemandem Geld wegnehmen, ihn töten."
Zu Prozessbeginn war der Mann wegen psychischer Auffälligkeiten vorläufig in einem psychiatrischen Krankenhaus untergebracht. Für den Prozess sind fünf weitere Tage bis zum 29. September geplant.
Titelfoto: Fabian Sommer/dpa