Schlafende Studentin vergewaltigt: Urteil gegen Bolt-Fahrer gefallen!

Berlin - Ein 34-jähriger Fahrer eines Bolt-Taxis aus Berlin, der eine schlafende Studentin in seinem Wagen vergewaltigt hat, ist zu drei Jahren Haft verurteilt worden.

Gyunay K. (34) nutzte laut Gericht die hilflose Lage der jungen Frau aus.
Gyunay K. (34) nutzte laut Gericht die hilflose Lage der jungen Frau aus.  © Denis Zielke/TAG24

Saal 739, Landgericht Moabit am heutigen Dienstag: Wie schon beim Prozessauftakt, als er ein voll umfassendes Geständnis abgab, verzog Gyunay K. (34) keine Miene.

Der 20-jährigen Elsa N. (Name von der Redaktion geändert) blieb derweil eine Aussage vor Gericht erspart. Bereits zuvor hatte sich die junge Schwedin geweigert, nach Berlin zu kommen, sie wolle den Fall nicht weiter verfolgen und würde auch ein Ordnungsgeld zahlen.

Über seinen Verteidiger ließ der zweifache Vater verkünden: Er wisse, dass er die Vergangenheit nicht ändern könne, aber die Zukunft. Was sie durchmachte, sei "der schlimmste Albtraum ihres Lebens" gewesen, wird K. in der verlesenen Erklärung zitiert.

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Immer wieder habe er N. per Mail kontaktiert, bat sie um Entschuldigung - ohne Antwort. K. bot 2000 Euro Schmerzensgeld an, was die Richterin abwies. Die Geschädigte habe daran kein Interesse.

Die Vorsitzende Richterin fand deutliche Worte: "Uns Frauen wird schon im jungen Alter eingetrichtert, dass es besser ist, nachts ein Taxi zu rufen, anstatt zu Fuß nach Hause zu gehen oder mit der Bahn zu fahren. Egal, ob man etwas getrunken habe oder nicht". Zudem betonte sie: "Durch solche Taten wie diese wird dieses Sicherheitsgefühl in Mitleidenschaft gezogen."

Das Gericht nahm dem nicht vorbestraften K. die Reue jedoch ab und berücksichtigte sein Geständnis. Darüber hinaus habe sich sein Verhalten während des Prozesses positiv ausgewirkt. Er habe sich kooperativ verhalten, was ungewöhnlich sei.

Mit dem Urteil folgt das Gericht dem Antrag der Staatsanwaltschaft, die Verteidigung hatte hingegen auf ein Jahr und sieben Monate plädiert, die zu zwei Jahren Bewährung ausgesetzt werden sollten.

Der Bolt-Fahrer fotografierte auch den Intimbereich der Studentin

Bei Bolt handelt es sich um einen Fahrdienstvermittler. (Archivbild)
Bei Bolt handelt es sich um einen Fahrdienstvermittler. (Archivbild)  © Denis Zielke/TAG24

Das war passiert: Am 20. April buchte N. nach einer Kneipentour in Berlin-Mitte in der Nacht via App einen Wagen beim Fahrdienstvermittler Bolt - und schlief direkt ein.

K. fuhr die junge Frau zunächst zu ihrer WG in Neukölln. Dort telefonierte der 34-Jährige viel. Worum es ging? Völlig ungeklärt. Dann steuerte er den Wagen weiter zu einem abgelegenen Parkplatz am Treptower Park, wo er die schlafende Studentin vergewaltigte.

Zuvor schickte er ein Selfie mit ihr an einen Kontakt - mutmaßlich seinen Bruder. Dessen Reaktion: Lach-Emojis! Zudem soll der Empfänger ein Video gefordert haben. Was wir wissen: K. machte Fotos vom Intimbereich der hilflosen Schwedin.

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N. konnte völlig aufgelöst einen Zeugen herüberwinken, der den Notruf wählte. Einem alarmierten Polizisten habe K. gesagt: "Das Mädchen wollte das." Zu seiner Entschuldigung brachte K. an, dass ihm die 20-Jährige "optisch gut gefallen" habe. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.

Titelfoto: Denis Zielke/TAG24

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