Nichtschwimmerin von Partner in Spree geschubst? Prozess gegen 44-Jährigen startet

Von Anne Baum

Berlin - Ein 44-Jähriger soll seine Lebensgefährtin im Streit in die Spree gestoßen haben, obwohl sie Nichtschwimmerin ist. Rund sieben Monate später hat vor dem Berliner Landgericht ein Prozess wegen versuchten Totschlags gegen den Mann begonnen.

Ein 44-Jähriger steht wegen versuchten Totschlags in Berlin vor Gericht. (Symbolbild)
Ein 44-Jähriger steht wegen versuchten Totschlags in Berlin vor Gericht. (Symbolbild)  © Monika Skolimowska/dpa

Er habe gewusst, dass die 43-Jährige nicht schwimmen kann, überwiegend auf einen Rollstuhl angewiesen ist und zudem alkoholisiert war, heißt es in der Anklage.

Die Staatsanwaltschaft geht von einem versuchten Totschlag sowie von gefährlicher Körperverletzung aus. Der damals obdachlose Mann wird sich voraussichtlich zu einem späteren Zeitpunkt zu den Vorwürfen äußern.

Der 44-Jährige soll seine damalige Lebensgefährtin am 2. August 2024 unterhalb der Stubenrauchbrücke in Berlin-Treptow ins Wasser gestoßen haben.

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Einen möglichen Tod der Frau durch Ertrinken habe er billigend in Kauf genommen, heißt es in der Anklage.

Der Frau sei es gelungen, sich an einem Betonvorsprung festzuklammern. Eine zufällig vorbeikommende Polizeistreife habe die 43-Jährige schließlich aus dem Wasser gezogen. Sie sei völlig entkräftet und unterkühlt gewesen.

Das ukrainische Paar war laut Ermittlungen damals wohnungslos und habe zuletzt am Ufer der Spree kampiert. Der Mann, der früher als Bauarbeiter tätig gewesen sein soll, wurde im Dezember 2024 festgenommen und befindet sich seitdem in Untersuchungshaft. Der Prozess wird am 25. März fortgesetzt.

Titelfoto: Monika Skolimowska/dpa

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