Nach Gruppen-Vergewaltigung im Görlitzer Park: Drei Männer angeklagt
Berlin - Drei Monate nach der mutmaßlichen Vergewaltigung im Görlitzer Park in Kreuzberg hat die Berliner Staatsanwaltschaft drei Männer angeklagt.
Sie wirft ihnen besonders schwere Vergewaltigung, gefährliche Körperverletzung und besonders schweren Raub vor, wie ein Sprecher am Dienstag mitteilte.
Die 22 und 21 Jahre alten Männer befinden sich seit ihrer Festnahme Ende Juli beziehungsweise Anfang August in Untersuchungshaft.
Der jüngste Beschuldigte bestreitet nach Angaben der Staatsanwaltschaft den Angriff auf eine 27-Jährige und deren Ehemann. Die beiden 22-Jährigen hätten sich bislang nicht zu den Vorwürfen geäußert, hieß es.
Nach Medienberichten soll das Ehepaar am 21. Juni in den frühen Morgenstunden in dem Park auf einer Wiese gelegen und sich geküsst haben. Dabei seien sie von Drogenhändlern beobachtet worden.
Laut Anklage sollen die Beschuldigten dann gegen 5 Uhr zunächst mit Stöcken und Ästen auf den Mann eingeschlagen und dem 27-Jährigen seine Bauchtasche mit 1200 Euro entrissen haben.
Seiner Frau sollen die Männer, die laut Staatsanwaltschaft die somalische, guinea-bissauische beziehungsweise guineische Staatsangehörigkeit besitzen, Handtasche und Handy gestohlen und sie zum Oralverkehr genötigt haben.
Görlitzer Park: Debatte um Sicherheit in der Grünanlage
Als sich die 27-Jährige wehrte, sollen die Männer sie zu Boden gestoßen haben. Einer soll sie dann vergewaltigt haben. Den Ehemann haben sie laut Anklage daran gehindert, einzugreifen, indem sie ihn weiterhin mit Stöcken und Ästen traktierten.
Der Fall hat erneut eine Diskussion über Sicherheitsmaßnahmen im Görlitzer Park ausgelöst, der vor allem wegen des Drogenhandels zu den Kriminalitätsschwerpunkten in Berlin gehört. Die schwarz-rote Regierung plant eine nächtliche Schließung der Anlage. Dafür soll ein Zaun um den Park errichtet werden.
Vergangene Woche wurde erneut ein Ehepaar im Park überfallen und ausgeraubt, wie die Polizei mitteilte.
Titelfoto: Jörg Carstensen/dpa