Nach Bluttat vor Bar in Hellersdorf: Angeklagte kündigen Aussagen an
Berlin - Nach dem gewaltsamen Tod eines 24-Jährigen vor einer Bar in Berlin-Hellersdorf hat der Prozess gegen drei Männer begonnen.
Ein 37-Jähriger soll dem Opfer in einem Streit wegen Handyaufnahmen in einer anderen Bar einen Messerstich in den Oberkörper versetzt haben. Diesem Angeklagten und einem 38-Jährigen wird Totschlag zur Last gelegt. Zudem muss sich ein 21-Jähriger wegen Beteiligung an einer Schlägerei verantworten. Zwei der Männer kündigten zu Prozessbeginn am Mittwoch vor dem Berliner Landgericht Aussagen zu einem späteren Zeitpunkt an.
Die deutschen Angeklagten und der aus Moldawien stammende 24-Jährige waren sich laut Ermittlungen in der Nacht zum 20. Mai vorigen Jahres zufällig in einer Bar begegnet.
Weil ein Begleiter des 24-Jährigen mit seinem Handy auf der Tanzfläche gefilmt haben soll, seien die beiden Männer des Lokals verwiesen worden, hieß es am Rande der Verhandlung. Wenig später sei es vor einer anderen Bar wegen der Aufnahmen zu dem tödlichen Streit gekommen.
Der 37-Jährige habe aufgrund eines spontan mit dem 38-Jährigen gefassten Tatentschlusses mit einem Messer zugestochen, heißt es in der Anklage. Der 21-Jährige habe danach dem am Boden liegenden Opfer einen Tritt verpasst und dessen Begleiter geschlagen. Der 24-Jährige starb noch am Tatort.
Foto- und Videoaufnahmen aus beiden Bars führten zur Identifizierung der Tatverdächtigen
Die Angeklagten wurden knapp eine Woche nach der Tat festgenommen. Foto- und Videoaufnahmen aus beiden Bars hätten zur Identifizierung der Tatverdächtigen geführt, hieß es damals. Die beiden älteren Männer befinden sich seitdem in Haft.
Bei dem Geschehen sei "viel Alkohol im Spiel gewesen", sagte ein Anwalt am Rande des Prozesses. Die Verhandlung wird am 8. Januar fortgesetzt.
Titelfoto: Dominik Totaro/TNN/dpa