Mann wegen Mordes vor Gericht: Tötete er pflegebedürftige Frau aus Überforderung?
Berlin - Weil er seine pflegebedürftige Ehefrau ermordet haben soll, kommt ein 72-Jähriger ab Mittwoch (9.15 Uhr) vor das Berliner Landgericht.
Er soll sich laut Ermittlungen mit der Betreuung der 59-Jährigen überfordert gefühlt haben. Ende Dezember 2023 habe er die Frau, die nach einem Schlaganfall halbseitig gelähmt war, in ein Nebenzimmer der gemeinsamen Wohnung in Berlin-Hellersdorf gelockt.
Dort habe er zunächst mit einem Hammer auf den Kopf der Frau eingeschlagen, sie dann mit einem Kabel gedrosselt und schließlich mit einem Messer auf sie eingestochen. Die Anklage lautet auf heimtückischen Mord.
Die 59-Jährige starb an einem Schädel-Hirn-Trauma mit Schädelbruch sowie den Stichverletzungen. Nach Angaben der Ermittler meldete sich der Mann nach der Tat über den Notruf bei der Polizei und gab an, seine Ehefrau getötet zu haben.
Er soll sich, zwar teilweise mit Unterstützung eines Pflegedienstes, aber hauptsächlich allein um seine seit November 2022 pflegebedürftige Frau und zudem um den Haushalt gekümmert haben.
Damit habe er sich zunehmend überfordert gefühlt, so die Staatsanwaltschaft bei Anklageerhebung. An Kontakten zum sozialen Umfeld habe es gemangelt.
Für den Prozess sind bislang vier Tage bis zum 12. Juli vorgesehen.
Titelfoto: Jens Kalaene/dpa