Linkes Wohnprojekt "Köpi 137" muss "aus Sicherheitsgründen" vor Kriminalgericht
Berlin - Dem linksalternativen Wohnprojekt "Köpi 137" in Berlin-Mitte droht die Räumung.
Das Landgericht Berlin verhandelt nächsten Mittwoch (6. November) über eine Räumungsklage der Eigentümerin, wie eine Gerichtssprecherin mitteilte.
Diese hat nach den Angaben dem Bewohnerverein fristlos gekündigt, obwohl es einen Mietvertrag bis zum Jahr 2037 gibt.
Die Klägerin und Vermieterin begründet dies mit einer akuten Einsturzgefahr des Gebäudes. Außerdem habe der Verein die Erhaltungspflicht verletzt. Der Verein bestreitet die Vorwürfe - und dass das Gebäude einsturzgefährdet sei.
Da der Verein das Grundstück innerhalb der gesetzten Frist nicht geräumt hat, kommt es zum Prozess. Dieser findet aus Sicherheitsgründen nicht in dem eigentlichen Gerichtsgebäude in Charlottenburg, sondern im Kriminalgericht Moabit statt, wie es hieß.
Dort wurden auch in der Vergangenheit Prozesse verhandelt, wenn es um Wohnprojekte der linksalternativen Szene ging. Dazu gehörte auch der Streit um eine Räumung des Köpi-Wagencamps auf einem angrenzenden Gelände des Projekts "Köpi 137". Dieses war nach einer erfolgreichen Klage im Herbst 2021 unter gewaltvollen Protest geräumt worden.
Titelfoto: Christoph Soeder/dpa