Linke Terroristen nach 30 Jahren Flucht am BER festgenommen

Berlin - Am 17. März 2025 beginnt am Kammergericht Berlin der Prozess gegen Peter K. (65) und Thomas W. (62), die Mitte der 1990er Jahre einen Anschlag auf ein Abschiebegefängnis in der Hauptstadt geplant haben sollen.

Die gesuchten Terroristen sollen von der Bundespolizei direkt auf dem Rollfeld festgenommen worden sein. (Symbolfoto)  © Christophe Gateau/dpa

Bisher ging man davon aus, dass der Prozess in Abwesenheit der Angeklagten durchgeführt werden sollte, doch das hat sich nun als Irrtum erwiesen, denn die Beschuldigten sollen sich in der Nacht zu Donnerstag am BER den Behörden gestellt haben.

Nach B.Z.-Informationen landeten die beiden um kurz vor Mitternacht mit einer Maschine der Fluggesellschaft Iberia aus Madrid kommend auf dem Hauptstadtflughafen und ließen sich noch auf dem Rollfeld widerstandslos von Bundespolizisten festnehmen.

Anschließend wurden die Männer der Berliner Polizei übergeben und sitzen jetzt bis zum Beginn des Prozesses in Untersuchungshaft, wie das zuständige Kammergericht dem Boulevardblatt bestätigte.

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Zuvor sollen die Gesuchten der Generalbundesanwaltschaft ihre Rückkehr über ihre Anwälte angekündigt haben. Damit endet ihre 30 Jahre andauernde Flucht vor den deutschen Behörden.

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Peter K. und Thomas W. sollen Teil des "K.O.M.I.T.E.E." gewesen sein und einen Anschlag geplant haben

"Das K.O.M.I.T.E.E." soll Mitte der 1990er Jahre unter anderem einen Anschlag auf ein Kasernengebäude im brandenburgischen Bad Freienwalde verübt haben. (Archivfoto)  © DPA

Peter K. und Thomas W. sollen in den 1990er Jahren der linken Terrorgruppe "Das K.O.M.I.T.E.E." angehört haben, die durch Brand- und Sprengstoffanschläge auf staatliche Einrichtungen gesellschaftspolitische Veränderungen nach ihren Vorstellungen erzwingen wollte.

Gemeinsam mit ihrem bereits verstorbenen Komplizen Bernhard H. sollen sie in der Nacht zum 11. April 1995 einen Sprengstoffanschlag auf ein Abschiebegefängnis im Berliner Ortsteil Grünau vorbereitet haben, das sich damals im Bau befand.

Eine zufällig vorbeifahrende Polizeistreife vereitelte den Plan jedoch und das Trio ergriff überstürzt die Flucht. Dabei ließen sie jede Menge Beweismaterial zurück, unter anderem 120 Kilogramm Sprengstoff und Ausweispapiere.

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Anschließend flohen die drei nach Südamerika. Bernhard H. wurde 2014 in Venezuela aufgespürt - der Oberste Gerichtshof in Caracas lehnte seine Auslieferung aber ab. Auch Peter K. und Thomas W. genossen seit 2021 in Venezuela offiziell Asyl als politisch verfolgte, bevor sie sich nun offenbar freiwillig stellten.

Ihr Prozess soll jetzt also am 17. März unter erhöhten Sicherheitsvorkehrungen beginnen. Insgesamt sind zunächst vier Verhandlungstermine bis zum 8. April vorgesehen.

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