"Letzte Generation"-Sprecherin Carla Hinrichs steht vor Gericht

Berlin - Wegen einer Straßenblockade durch die Klimagruppe Letzte Generation in Berlin steht deren Mitgründerin und Sprecherin Carla Hinrichs (26) vor Gericht.

Carla Hinrichs (26), die Jura studiert, hält ihr Verhalten nicht für strafbar.
Carla Hinrichs (26), die Jura studiert, hält ihr Verhalten nicht für strafbar.  © Annette Riedl/dpa

Die Staatsanwaltschaft wirft ihr Nötigung vor. Die 26-Jährige soll sich am 10. Februar 2022 an einer Blockadeaktion an der Autobahnausfahrt Spandauer Damm in Berlin beteiligt haben.

Die Staatsanwaltschaft hatte gegen Hinrichs einen Strafbefehl über 900 Euro (30 Tagessätze je 30 Euro) beantragt. Darüber wurde in dem Prozess am Donnerstag vor dem Amtsgericht Tiergarten verhandelt. Das Gericht plante dafür zunächst einen Tag.

Hinrichs, die Jura studiert, hält ihr Verhalten nicht für strafbar, wie sie im Vorfeld des Prozesses in einem "taz"-Interview sagte.

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"Wenn ich mir die Gesetze angucke, dann braucht es für eine Nötigung ein verwerfliches Verhalten", sagte sie. Die Klimakrise sei die größte Krise, die sie sich vorstellen könne. "Deswegen setze ich mich jetzt friedlich auf eine Autobahn und unterbreche diesen todbringenden Alltag. Das halte ich nicht für verwerflich."

Die Gruppe "Letzte Generation" war nach einem Klima-Hungerstreik in Berlin entstanden und fordert mehr Maßnahmen für den Klimaschutz. Seit Anfang 2022 blockiert sie immer wieder Autobahnausfahrten und andere Straßen in vielen Städten, einen Schwerpunkt bildet Berlin.

Nach jüngsten Angaben des Senats beantragte die Berliner Staatsanwaltschaft gegen Demonstranten bislang 511 Strafbefehle und erhob sieben Anklagen.

Titelfoto: Annette Riedl/dpa

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