Kugelbombe flog an Silvester in Zuschauergruppe: Anklage gegen zwei Böller-Chaoten
Berlin - Nach einem Silvesterfeuerwerk mit illegaler Pyrotechnik und 16 Verletzten sollen zwei Männer in Berlin vor Gericht kommen.
Die Staatsanwaltschaft Berlin wirft ihnen gefährliche und schwere Körperverletzung sowie vorsätzliches Herbeiführen einer Sprengstoffexplosion vor, wie ein Behördensprecher am Mittwoch mitteilte.
Die Anklage geht davon aus, dass die 56 und 44 Jahre alten Männer verantwortlich sind für das Feuerwerk bei einer Privatparty auf einem Firmengelände in Friedrichshagen zum Jahreswechsel 2021/2022. Dafür sollen sie sich bereits rund drei Monate zuvor Pyrotechnik im osteuropäischen Ausland besorgt haben, hieß es.
Die Böller - unter anderem sogenannte Kugelbomben - sollen die Männer dann in der Silvesternacht auf einem selbstgebauten Gestell drapiert und per Funkauslöser gezündet haben.
Doch dann kippte nach den Ermittlungen die Konstruktion um und eine Kugelbombe flog in die lediglich zehn Meter entfernte Zuschauergruppe, wo sie detonierte.
Die Gäste erlitten teils schwere Verletzungen. Einem Mann musste laut Anklage ein Zeh amputiert werden.
Andere Betroffene hätten erhebliche Entstellungen durch die zurückgebliebenen Narben davongetragen, hieß es. Die Berliner Polizei hatte bereits unmittelbar nach dem Einsatz vor knapp 16 Monaten erklärt, es müsse illegale Pyrotechnik gezündet worden sein.
Anders seien die Anzahl und die Schwere der Verletzungen nicht zu erklären.
Titelfoto: Julius-Christian Schreiner/TNN/dpa