Georgine Krüger (†14) entführt und ermordet: Nun wird die Mutter befragt
Berlin - Vor fast 13 Jahren verschwand die damals 14-jährige Georgine Krüger. Die Schülerin war am 25. September 2006 aus einem Bus in Berlin-Moabit ausgestiegen und wurde seitdem nicht mehr gesehen. Im Dezember 2018 folgte dann der Durchbruch: Ihr mutmaßlicher Mörder wurde festgenommen (TAG24 berichtete).
Nun wird der Prozess am Freitag (9.30 Uhr) fortgesetzt. Für den vierten Verhandlungstag ist die Befragung der Mutter des damals 14-jährigen Mädchens geplant.
Vor dem Landgericht der Hauptstadt steht ein 44-Jähriger Mann. Ihm wird zur Last gelegt, im September 2006 das Mädchen aus der Nachbarschaft in einen Keller seiner Moabiter Wohnung gelockt, vergewaltigt und erwürgt zu haben. Die Leiche wurde bis heute nicht gefunden.
Die Mutter, die ihren Vornamen nicht öffentlich nennen möchte, ist in dem Prozess gegen einen 44-Jährigen am Berliner Landgericht Nebenklägerin. "Insgesamt ist das Ganze für mich sehr belastend", teilte sie vor knapp drei Wochen über den Anwalt mit.
Das rätselhafte Wegbleiben von Georgine war über Jahre einer der bekanntesten Vermisstenfälle in Deutschland. Erst 2017 waren Kriminalisten durch Funkzellenauswertungen und verdeckte Ermittlungen auf den angeklagten Deutschen mit türkischen Wurzeln gekommen.
Der Familienvater muss sich wegen Mordes zur Verdeckung einer anderen Straftat und schwerer Vergewaltigung verantworten. Der seit Dezember 2018 inhaftierte Mann hat im Prozess die Aussage verweigert.
Update, 13.30 Uhr
Die Mutter hat im Prozess gegen den mutmaßlichen Mörder ihrer Tochter ausgesagt. Das Verschwinden von Georgine vor fast 13 Jahren sei ein Schicksalsschlag, der die ganze Familie verändert habe, so die 55-Jährige. Sie selbst sei durch den Schock erkrankt und leide bis heute unter massiven psychischen Problemen. Auch ihr Sohn sei "seelisch kaputt". Sie habe in all den Jahren kontinuierlich Kontakt zur Polizei gehalten und nie die Hoffnung aufgegeben, dass ihre Tochter noch am Leben sei.
Titelfoto: Polizei Berlin/Polizei Berlin/dpa, Paul Zinken/dpa