"Du kommst hier nicht mehr lebend raus" - Jugendlicher in Wohnung festgehalten und misshandelt

Von Anne Baum

Berlin - Über Stunden hinweg wurde ein 17-Jähriger in einer Wohnung in Berlin-Lichtenberg festgehalten, massiv geschlagen und mit einem Feuerzeug malträtiert. Nun hat der Prozess begonnen.

Am Dienstag startete der Prozess gegen einen 31-Jährigen vor dem Berliner Landgericht. (Symbolbild)
Am Dienstag startete der Prozess gegen einen 31-Jährigen vor dem Berliner Landgericht. (Symbolbild)  © Monika Skolimowska/dpa

Die Verteidigerin des 31-Jährigen erklärte vor dem Berliner Landgericht, ihr Mandant gebe die Vorwürfe zu. Zu dem Übergriff sei es gekommen, nachdem eine junge Frau behauptet habe, der 17-Jährige habe sie vergewaltigt. Ihr Mandant sei stark alkoholisiert gewesen.

Die Staatsanwaltschaft legt dem 31-Jährigen unter anderem Geiselnahme, gefährliche Körperverletzung und Freiheitsberaubung vor. Der Angeklagte, die damals ebenfalls 17-jährige Frau sowie ein weiterer Mann sollen in der Wohnung gewesen sein, als das Opfer am 11. Juni 2023 angerufen und unter einem Vorwand zu einem Treffen bestellt worden sei.

Der 31-Jährige habe den Jugendlichen mit dem Vorwurf einer Vergewaltigung konfrontiert und immer wieder auf ihn eingeschlagen - "mit der Faust gegen die Arme, den Oberkörper und gegen den Bauch", heißt es in der Anklage.

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Auch die Mittäter hätten den 17-Jährigen misshandelt. "Du kommst hier nicht mehr lebend raus", hätten sie gedroht.

Opfer gelingt Flucht nach 5 Stunden

Der mittlerweile 19-Jährige habe unter anderem Brandwunden, Hautabschürfungen und Hämatome erlitten. (Symbolbild)
Der mittlerweile 19-Jährige habe unter anderem Brandwunden, Hautabschürfungen und Hämatome erlitten. (Symbolbild)  © Maurizio Gambarini/dpa

Mit einer Plastikgabel wurde dem Attackierten laut Anklage ein "V" in das Bein geritzt. Ihm seien Wunden mit einem Feuerzeug zugefügt worden. Die gesondert verfolgte junge Frau habe Zigarettenstummel an den Armen und Beinen des Opfers ausgedrückt. An die 50 Schläge soll der 31-jährige Angeklagte dem damals 17-Jährigen insgesamt versetzt haben.

Nach etwa fünf Stunden sei dem Jugendlichen die Flucht gelungen. Er habe unter anderem Brandwunden, Hautabschürfungen und Hämatome erlitten.

Der inzwischen 19-Jährige sagte als Zeuge im Prozess, über die Vorwürfe am Tatabend sei er "perplex" gewesen und habe sie "natürlich zurückgewiesen". Der 31-Jährige habe "mit der Faust vor allem in das Gesicht geschlagen". Aus Angst vor weiterer Gewalt habe er schließlich ein falsches Geständnis abgelegt.

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Die Täter hätten es per Handy-Nachricht an einige seiner Freunde und Bekannte geschickt. Der Prozess wird am 13. Januar fortgesetzt.

Titelfoto: Monika Skolimowska/dpa

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