Baby in Badewanne ertränkt - Vater gesteht: "Ich weiß, dass ich es getan habe"
Berlin - Nach dem gewaltsamen Tod eines drei Monate alten Babys muss sich der Vater seit Montag wegen des Vorwurfs des Mordes vor dem Berliner Landgericht verantworten.
Der 38-Jährige erklärte zu Beginn seiner Aussage, er bereue zutiefst und schäme sich. "Ich weiß, dass ich es getan habe", gab der Vater zu. Er soll seinen kleinen Sohn am 11. August vorigen Jahres voll bekleidet und mit dem Kopf unter Wasser in eine Babybadewanne gelegt und dann nebenan gewartet haben, bis die Planschgeräusche aufhörten.
Die Staatsanwaltschaft geht davon aus, dass sich der Mann durch das zweite Kind in seiner Lebensführung gestört fühlte.
Die Anklage lautet auf Mord aus niedrigen Beweggründen. Der Vater habe das Kind nicht gewollt, so die Staatsanwältin. Der Verteidiger erklärte, sein Mandant möchte "eine geständige Einlassung im Sinne eines Totschlags machen".
Der deutsche Angeklagte sagte weiter, er habe sich bereits zu Beginn der Schwangerschaft seiner damaligen Partnerin "von allen Dingen überfordert gefühlt" und große Angst gehabt, "dass es zu viel für mich wird".
Die Lebensgefährtin und die damals fünfjährige gemeinsame Tochter seien zum Tatzeitpunkt nicht in der gemeinsamen Wohnung im Stadtteil Neu-Hohenschönhausen gewesen, hatte die Staatsanwaltschaft bei Anklageerhebung mitgeteilt. Der Mann soll das tote Baby im Kofferraum seines Autos in ein Krankenhaus gebracht haben, wo er später festgenommen worden sei.
Der Prozess wird am 1. Februar fortgesetzt.
Erstmeldung: 29. Januar, 6 Uhr, zuletzt aktualisiert: 16.01 Uhr
Titelfoto: Monika Skolimowska/dpa