Attacke bei Berliner Raveparty: Messerstecher muss in den Knast
Von Marion van der Kraats und Anne Baum
Berlin - Nach einem fast tödlichen Messerangriff auf einen Mann am Rande einer Berliner Raveparty ist ein 37-Jähriger zu einer Haftstrafe von fünf Jahren und drei Monaten verurteilt worden.

Das Landgericht Berlin sprach ihn des versuchten Mordes und der gefährlichen Körperverletzung schuldig. Es ordnete die Unterbringung des Deutschen in einer Entziehungsanstalt an.
Der Angeklagte hatte bei einem Streit am 9. Mai 2024 im Volkspark Friedrichshain einem 29-Jährigen ein Messer in den Hals gestochen.
Zuvor soll er das Opfer gemeinsam mit zwei Männern angegriffen haben. Diese standen ebenfalls vor Gericht und wurden jeweils zu Geldstrafen verurteilt.
Der 20-Jährige muss wegen gefährlicher Körperverletzung 3600 Euro zahlen, der 27-Jährige wegen vorsätzlicher Körperverletzung 1800 Euro. Mit den Strafen blieb das Gericht unter dem Antrag der Staatsanwaltschaft.
Diese hatte für den Hauptangeklagten acht Jahre Haft und eine Bewährungsstrafe von sechs Monaten für den Jüngsten gefordert. Eine Geldstrafe hatte sie nur im Fall des 27-Jährigen beantragt. Die Urteile sind nicht rechtskräftig.
Weil er Streit geschlichtet hat: Angeklagter wollte Messeropfer "Denkzettel verpassen"
Hintergrund der Attacke war, dass das Opfer nach einem Streit als Schlichter auftrat. Darüber sollen die drei Angeklagten so erbost gewesen sein, dass sie ihm gefolgt seien. Ziel sei es gewesen, ihm einen "Denkzettel zu verpassen", hieß es in der Anklage. Der 37-Jährige stach dann mit einem Messer zu.
Der Barkeeper äußerte zu Prozessbeginn sein Bedauern. Er wurde rund sechs Wochen nach der Tat festgenommen und befindet sich seitdem in Haft. Er schäme sich für sein Verhalten, erklärte er über seinen Verteidiger. Nach einem Konsum von Drogen und Alkohol habe er sich "sehr berauscht gefühlt".
Titelfoto: Joerg Carstensen/dpa