"Alle vier ins Feuer": Mann zwingt Geiseln, eigene Wohnung anzuzünden
Berlin - Unfassbare Tat: In Berlin soll ein 40-Jähriger drei Menschen mit geladener Waffe mehr als viereinhalb Stunden in ihrer Wohnung festgehalten und sie gezwungen haben, diese in Brand zu setzen.
Folgendes trug sich laut Anklageschrift am 23. März in einem Mehrfamilienhaus in Reinickendorf zu: Zunächst soll der Angeschuldigte mit geladener Schusswaffe einen 54-Jährigen und einen 26-Jährige daran gehindert haben, ihre Wohnung zu verlassen. Darin befand sich außerdem ein 29-Jähriger.
Dann zwang der Tatverdächtige den 54-Jährigen unter Waffengewalt, die eigenen Möbel anzuzünden. Dabei soll er gesagt haben, dass jetzt "Alle vier ins Feuer gehen" würden.
Die Feuerwehr konnte den Angeklagten und seine drei Geiseln schließlich über den Balkon ins Freie retten. Drei weitere Anwohner kamen wegen des Verdachts auf Rauchgasvergiftung ins Krankenhaus. Die Wohnung war für längere Zeit unbewohnbar.
Gegen den Mann hat die Staatsanwaltschaft am Landgericht nun Anklage wegen Geiselnahme in Tateinheit mit schwerer Brandstiftung erhoben.
Der Tatverdächtige aus Reinickendorf soll unter einer psychischen Störung leiden
Der Angeschuldigte ist derzeit wegen eines anderen Verfahrens in einem psychiatrischen Krankenhaus untergebracht. So werden ihm ein versuchter Raubüberfall auf einen "Späti" und ein anschließender Angriff auf Vollstreckungsbeamte vorgeworfen.
Seine Taten soll der 40-Jährige im Zustand der verminderten Schuldfähigkeit begangen haben. Er soll mutmaßlich unter einer psychischen Störung leiden.
Titelfoto: Niklas Treppner/dpa