88.000 Euro erbeutet: Angeklagte gestehen Geldautomaten-Sprengung

Berlin - Nach der Sprengung eines Geldautomaten in Berlin-Lichtenrade hat der Prozess gegen zwei der mutmaßlichen Täter begonnen. Die 31- und 28-Jährigen sollen im November 2021 mit einem weiteren Komplizen agiert und rund 88.000 Euro erbeutet haben.

Die Angeklagten sollen bei ihrer Flucht im November 2021 ein quergestelltes Polizeiauto gerammt und zerstört haben.
Die Angeklagten sollen bei ihrer Flucht im November 2021 ein quergestelltes Polizeiauto gerammt und zerstört haben.  © Morris Pudwell

Der 31-Jährige habe danach als Fahrer des Fluchtautos ein als Straßensperre aufgestelltes Polizeifahrzeug gerammt. Laut Anklage hatte er damals keinen Führerschein und saß am Steuer eines gestohlen Audis.

Die beiden Angeklagten gaben zu Verhandlungsbeginn am Freitag am Landgericht Berlin ihre Beteiligung an dem Diebstahl zu. Eine Straßensperre habe es aber nicht gegeben, erklärte der 31-Jährige.

Die Anklage lautet auf Herbeiführen einer Sprengstoffexplosion, Sachbeschädigung, Diebstahl mit Waffen, gefährlichen Eingriff in den Straßenverkehr und Körperverletzung.

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Die Staatsanwaltschaft geht davon aus, dass die 31- und 28-Jährigen mit einem bislang nicht bekannten Komplizen verabredet hätten, "für eine bestimmte Dauer gezielt eine Mehrzahl von Geldautomaten zu sprengen".

Angeklagte durch Drogenkonsum in Schulden geraten

Das Fluchtfahrzeug (vorn) ist bei dem Zusammenprall mit einem Polizeiauto stark beschädigt worden.
Das Fluchtfahrzeug (vorn) ist bei dem Zusammenprall mit einem Polizeiauto stark beschädigt worden.  © Morris Pudwell

In der Nacht zum 14. November hätten sie sich mit dem dritten Komplizen zu einer Postbankfiliale begeben. Nach der Sprengung eines Geldautomaten soll das Trio die Beute auf dem Rücksitz des Fluchtwagens deponiert haben.

Der 28-Jährige sei mit einem Messer bewaffnet gewesen. Auf der Flucht habe der 31-Jährige auf bis zu 140 Kilometer pro Stunde beschleunigt und ein als Straßensperre aufgestelltes Polizeifahrzeug gerammt. Beamte seien leicht verletzt worden.

Der 28-Jährige erklärte, ein Bekannter, den er nicht benennen wolle, habe ihm die Tat "schmackhaft" gemacht. Weil er wegen seines damaligen Drogenkonsums Schulden hatte, habe er sich auf eine Beteiligung eingelassen.

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Der 31-Jährige sagte, er sei am Tattag angesprochen worden. "Die Beute sollte geteilt werden." Auch er sei durch den Konsum von Betäubungsmitteln in Schulden geraten.

Das Polizeiauto, mit dem es zum Zusammenstoß kam, habe jedoch nicht als Sperre dagestanden. Der Prozess wird am 6. Mai fortgesetzt.

Aktualisiert, 29. April, 15.17 Uhr

Titelfoto: Morris Pudwell

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