71-facher Missbrauch von Menschen mit Behinderung? Pfleger vor Gericht
Berlin - Ein Heilerziehungspfleger kommt wegen Verdachts auf sexuellen Missbrauch in 71 Fällen am Montag ab 9.30 Uhr vor das Berliner Landgericht.
In einer Wohngruppe für Menschen mit geistiger und mehrfacher Behinderung soll es laut Ermittlungen zu Übergriffen auf drei Frauen und drei Männer gekommen sein.
Der 34-Jährige habe seine Stellung als Pfleger ausgenutzt. Die Anklage lautet unter anderem auf sexuellen Missbrauch von Kranken und Hilfsbedürftigen unter Ausnutzung eines Betreuungsverhältnisses.
Der 34-Jährige soll zwischen Juli 2020 und August 2022 verschiedene sexuelle Handlungen an sechs Bewohnern der Einrichtung in Berlin-Biesdorf vorgenommen haben. Ermittler des Landeskriminalamtes (LKA) haben Fotos und Videos zu Übergriffen sichergestellt, wie die Berliner Staatsanwaltschaft bei Anklageerhebung mitgeteilt hatte.
Der im September 2022 festgenommene Mann sei wegen des Verbreitens und Besitzes kinderpornografischer Schriften rechtskräftig vorbestraft, hieß es weiter. 2020 sei eine Bewährungsstrafe von sechs Monaten gegen ihn ergangen.
Die Staatsanwaltschaft will den Angaben zufolge im jetzigen Prozess neben einer Verurteilung auch die Anordnung einer anschließenden Sicherungsverwahrung erwirken.
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