25-Jähriger war Chauffeur für IS-Terroristen: Ex-Salafist kommt mit Verwarnung davon!
Berlin - Das Kammergericht in Berlin hat am Dienstag einen 25-Jährigen schuldig gesprochen und verwarnt. Der frühere Salafist hatte in zwei Fällen Mitglieder des sogenannten Islamischen Staats (IS) zum Flughafen gefahren.
Angeklagt war der Mann wegen Beihilfe zur Vorbereitung einer schweren staatsgefährdeten Gewalttat in zwei Fällen, einmal in Tateinheit mit Unterstützung einer terroristischen Vereinigung im Ausland.
Das Gericht sah die Schuld des Angeklagten als erwiesen an und erteilte ihm eine Verwarnung. Außerdem soll der 25-Jährige 2500 Euro an einen gemeinnützigen Verein zahlen.
Laut einer Sprecherin der Berliner Strafgerichte geriet der Angeklagte in jungen Jahren in die salafistische Szene. In den Jahren 2016 und 2017 fuhr er bei zwei Gelegenheiten insgesamt sechs junge Männer zum Berliner Flughafen.
Demnach wollten sich die Männer in Syrien dem IS anschließen und für diesen kämpfen. Davon habe der Angeklagte gewusst, hieß es weiter.
Die Männer der ersten Fahrt kamen tatsächlich in Syrien an, die anderen wurden in der Türkei inhaftiert und verurteilt.
Staatsanwaltschaft: Neun Jahre auf Bewährung gefordert
Der 25-Jährige hatte die Vorwürfe schon während der Ermittlungen gestanden. Er soll sich schon vor Jahren von seinem alten Umfeld losgesagt haben. Wegen seines jugendlichen Alters zur Tatzeit legte der Senat bei der Verurteilung das Jugendstrafrecht zugrunde.
Die Generalstaatsanwaltschaft hatte eine Jugendstrafe von neun Jahren auf Bewährung gefordert. Mit der Verwarnung und der Geldstrafe folgte das Gericht nun aber der Forderung der Verteidigung.
Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.
Titelfoto: EPA/ANDY RAIN