2100 Jahre alter Kelten-Goldschatz aus Museum gestohlen: Vier Männer vor Gericht
Von Ulf Vogler
Ingolstadt - Wegen des spektakulären Golddiebstahls aus einem Museum im Raum Ingolstadt stehen vier Männer aus Norddeutschland vor Gericht.
Die Staatsanwaltschaft betrachtet die Angeklagten als eine Einbrecherbande, die im November 2022 den 2100 Jahre alten Goldschatz aus dem Kelten Römer Museum in Manching gestohlen habe.
Der größte Teil der Beute, eine Sammlung mit etwa 500 keltischen Münzen und einem Goldklumpen, ist noch immer verschwunden.
Archäologen hatten die kostbare Sammlung 1999 bei Manching in Oberbayern entdeckt.
Es handelte sich um den größten keltischen Goldfund des 20. Jahrhunderts.
Die Staatsanwaltschaft hatte im vergangenen Sommer die Tatverdächtigen, drei Männer aus dem Raum Schwerin (Mecklenburg-Vorpommern) und ein Verdächtiger aus Berlin, wegen schweren Bandendiebstahls angeklagt.
Die heute zwischen 43 und 52 Jahre alten Beschuldigten waren bereits im Juli 2023 festgenommen worden, seitdem sitzen sie in Untersuchungshaft. Zunächst hatten sie zu den Vorwürfen geschwiegen.
Einbruch ins archäologische Museum dauerte nur neun Minuten
Der Berliner hatte bei seiner Festnahme 18 Goldklumpen dabei, bei denen es sich nach den Ermittlungen um einige eingeschmolzene Münzen aus dem Manchinger Goldschatz handelt. Insgesamt werden den Männern etwa 30 Einbrüche vorgeworfen.
Im Fall von Manching sollen sie das Telekommunikationsnetz des Ortes zerstört haben, um die Alarmanlage des Museums lahmzulegen.
Danach sollen sie in das archäologische Museum eingebrochen sein und binnen neun Minuten die Vitrine mit den Münzen aufgebrochen und geleert haben.
Im Umfeld des Museums stellte die Polizei später Einbruchswerkzeug sicher, eine DNA-Spur brachte die Verbindung zu den anderen Taten.
Für den Prozess sind bislang 31 Verhandlungstage geplant. Experten hoffen, dass er Hinweise auf den fehlenden Teil der Beute bringt. Ein Urteil könnte es im Juni geben.
Titelfoto: Sven Hoppe/dpa