Polizist wegen Vergewaltigung und Unterschlagung zu über acht Jahren Haft verurteilt
Update, 12. Juli, 17.08 Uhr:
Nürnberg - Ein Polizeibeamter ist wegen mehrerer Sexualdelikte und Unterschlagung zu einer Haftstrafe von acht Jahren und sechs Monaten verurteilt worden.
Das Landgericht Nürnberg-Fürth sprach den 34-Jährigen am Mittwoch der Vergewaltigung in zwei Fällen, der sexuellen Nötigung und sexuellen Belästigung sowie der Unterschlagung in zwei Fällen schuldig.
Der Mann hatte ab dem Jahr 2017 mit vier Frauen zeitweise Beziehungen geführt und die Sexualdelikte vor Gericht bestritten. Stattdessen hatte der Angeklagte von "einvernehmlichen Handlungen" gesprochen. Vom Vorwurf der zweifachen Vergewaltigung einer weiteren Frau sprach das Gericht den Mann frei.
Die mutmaßlich betroffene Frau konnte aufgrund ihres psychischen Zustands nach Angaben der Sprecherin nicht umfänglich vernommen werden, weshalb das Gericht im Zweifel für den Angeklagten entschieden habe.
Ursprüngliche Meldung vom 12. Juli, 5.50 Uhr:
Nürnberg - Im Prozess gegen einen Polizisten wegen des Vorwurfs der Vergewaltigung mehrerer Frauen wird am Mittwoch ab 13 Uhr das Urteil am Landgericht Nürnberg-Fürth verkündet.
Die Staatsanwaltschaft wirft dem 34 Jahre alten Angeklagten vor, in den Jahren 2017 bis 2021 in fünf Fällen vier Frauen vergewaltigt zu haben.
Der Mann ist zudem wegen sexueller Nötigung beziehungsweise sexueller Belästigung von zwei weiteren Frauen angeklagt, wie eine Gerichtssprecherin sagte. Mit mehreren der Frauen soll der Mann demnach Beziehungen geführt haben.
Der Polizist aus Nürnberg soll laut Anklage zudem in den Jahren 2020 und 2022 während seines Dienstes in Anwesen von zuvor Gestorbenen Geld gestohlen haben.
Die Beweisaufnahme im Prozess fand weitgehend unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt.
Gutachten über Glaubwürdigkeit der betroffenen Frauen
Der Angeklagte hat die Vorwürfe gegen ihn Gerichtsangaben zufolge größtenteils bestritten und von einvernehmlichen Handlungen gesprochen. Einen der Diebstähle hat er demnach eingeräumt, den anderen bestritten.
Das Gericht hat zur Glaubwürdigkeit der betroffenen Frauen Gutachten in Auftrag gegeben. Ein Fall der mutmaßlichen Vergewaltigung wurde daraufhin eingestellt.
Der Angeklagte sitzt seit März 2022 in Untersuchungshaft und ist vorläufig vom Dienst suspendiert.
Titelfoto: Lino Mirgeler/dpa