Teenager (16, 18) sterben bei Unfall: So lange muss der Autofahrer hinter Gitter

Straubing - Im Prozess um einen tödlichen Verkehrsunfall in Niederbayern ist der Angeklagte am Mittwoch vor dem Amtsgericht Straubing zu drei Jahren Haft verurteilt worden.

Der Autofahrer (26) ist wegen fahrlässiger Tötung zweier junger Menschen angeklagt.
Der Autofahrer (26) ist wegen fahrlässiger Tötung zweier junger Menschen angeklagt.  © Armin Weigel/dpa

Der Richter sprach den 26-Jährigen der zweifachen fahrlässigen Tötung, zweifachen fahrlässigen Körperverletzung sowie gefährlichen Gefährdung des Straßenverkehrs schuldig. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.

Bei dem Unfall vor knapp einem Jahr war der Angeklagte gegen einen entgegenkommenden Wagen geprallt. Zwei Jugendliche kamen ums Leben, zwei weitere Fahrzeuginsassen wurden schwer verletzt.

Vor dem Urteil hatten sich die Hinterbliebenen in emotionalen Worten persönlich an den Unfallfahrer gewandt.

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Der Staatsanwalt hatte in seinem Schlussvortrag für den 26-Jährigen zwei Jahre und acht Monate Haft gefordert, die Vertreter der Nebenklage plädierten auf drei Jahre und neun Monate beziehungsweise drei Jahre und zehn Monate Haft. Der Verteidiger forderte eine zweijährige Bewährungsstrafe.

Der Unfallfahrer hatte laut Gutachten mindestens 0,87 Promille Alkohol im Blut.

Angeklagter Unfallfahrer: "Das hat nicht nur mein Leben, sondern viele andere Leben zerstört"

Der Angeklagte (l.) sitzt im Verhandlungssaal des Amtsgerichts neben seinem Verteidiger Stefan Schmitt.
Der Angeklagte (l.) sitzt im Verhandlungssaal des Amtsgerichts neben seinem Verteidiger Stefan Schmitt.  © Armin Weigel/dpa

Der Angeklagte hatte in dem Prozess - sichtlich mitgenommen - den Unfallabend aus seiner Sicht geschildert. Er habe bei einem Freund vier Bier getrunken, sich aber nicht fahruntüchtig oder müde gefühlt. An den Zusammenprall habe er keine Erinnerung. Nach dem Unfall sei er in einer psychiatrischen Klinik zur Behandlung gewesen.

Es vergehe kein Tag, an dem er nicht an den Unfall und die Opfer denke, beteuerte er. Seit jenem Abend habe er keinen Alkohol mehr getrunken und würde gerne alles ungeschehen machen. "Das hat nicht nur mein Leben, sondern viele andere Leben zerstört."

Erstmeldung 6.12 Uhr, zuletzt aktualisiert 13.56 Uhr

Titelfoto: Armin Weigel/dpa

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