Schreckliche Gewalttat an zwei US-Touristinnen nahe Schloss Neuschwanstein: Urteil gefallen!
Kempten - Das Gericht hat entschieden! Neun Monate nach der Gewalttat an zwei jungen US-Amerikanerinnen unweit des Schlosses Neuschwanstein ist ein 31-Jähriger zu einer lebenslangen Haftstrafe verurteilt worden.
Das Landgericht in Kempten wertete die Tat des ebenfalls aus den USA stammenden Mannes am heutigen Montagvormittag als Mord, versuchten Mord und zudem Vergewaltigung mit Todesfolge.
Der Vorsitzende Richter Christoph Schwiebacher stellte darüber hinaus auch die besondere Schwere der Schuld fest. Dadurch kann die Gefängnisstrafe des Mannes voraussichtlich nicht nach 15 Jahren entsprechend zur Bewährung ausgesetzt werden.
Der Angeklagte hatte zugegeben, dass er die beiden Freundinnen Mitte Juni des vergangenen Jahres auf einem Wanderweg in der Nähe der Marienbrücke in Schwangau überfallen und sie dann letztendlich in eine etwa 50 Meter tiefe Schlucht geworfen hatte.
Eine 21-Jährige war nach dem Angriff in der Klinik gestorben, ihre ein Jahr ältere Begleiterin wurde schwer verletzt.
Angriff auf US-Touristinnen nahe Schloss Neuschwanstein: Mann wollte ein Opfer vergewaltigen
Der Mann hatte die beiden Frauen erst wenige Minuten zuvor kennengelernt, die zwei Opfer und der Täter waren getrennt voneinander für einen Urlaubstrip in den Freistaat ins Allgäu gereist.
Die Marienbrücke gegenüber dem Märchenschloss ein beliebter Treffpunkt für Touristen aus aller Welt, weil man dort einen besonders guten Blick auf den Prachtbau des bayerischen Königs Ludwig II. hat.
Der Mann hatte die 21-Jährige attackiert, um sie zu vergewaltigen. Als ihre Freundin der Frau zu Hilfe kam, stieß der Mann die damals 22-Jährige in die angrenzende Pöllatschlucht. Anschließend verging sich der Angeklagte weiter an dem jüngeren Opfer.
Nachdem er kurz darauf von einem Pärchen bei der Tat plötzlich überrascht wurde, ließ der Mann von der Frau ab und drückte ebenjene ebenfalls über die Kante des Abhangs.
Die beiden Frauen mussten nach der folgenschweren Tat mit einem Hubschrauber aus der tiefen Schlucht geborgen werden.
Zahlreiche Touristen hatten den Einsatz und die Festnahme des Täters durch alarmierte Polizisten beobachtet und zugleich auch aufgenommen. Die Fotos und Video wurden rund um den Globus in sozialen Netzwerken verbreitet.
Erstmeldung: 11.50 Uhr, letzte Aktualisierung: 12.02 Uhr
Titelfoto: Karl-Josef Hildenbrand/dpa