Schleusungen unter lebensgefährlichen Bedingungen: Gericht fällt Knallhart-Urteil!
Von Sabine Dobel
Traunstein - Manche Migranten waren im Kofferraum eingepfercht oder kauerten auf Ladeflächen - unter teils lebensgefährlichen Bedingungen kamen sie nach Deutschland. Das Landgericht Traunstein hat nun den betreffenden Schleuser zu zehneinhalb Jahren Haft verurteilt, wie die Staatsanwaltschaft Traunstein mitteilte.
Der mehrfach vorbestrafte 32-Jährige mit türkischer Staatsangehörigkeit war laut Urteil für elf Fälle im vergangenen Jahr verantwortlich.
Den Ermittlungen zufolge wurden dabei 80 Menschen, darunter zehn Kinder, über verschiedene Grenzübergänge nach Deutschland gebracht. Dafür soll der Mann mindestens 54.000 Euro kassiert haben.
Zumeist soll er die Schleusungen organisiert haben, nur in einem Fall soll er selbst teilweise am Steuer gesessen haben.
In acht der Fälle hatten die Schleuserfahrzeuge zu wenige Sitzplätze; die Insassen waren ungesichert. Bei einem Unfall hätten ihnen lebensgefährliche Verletzungen gedroht.
Schleusungen unter lebensbedrohlichen Bedingungen
Erst im November hatte das Landgericht Traunstein einen Schleuser zu 15 Jahren Haft unter anderem wegen Einschleusens mit Todesfolge verurteilt: Er war mit seinem mit 22 Migranten besetzten Kleinbus auf der Flucht vor der Polizei in die Leitplanke geschleudert, sieben Insassen starben.
Die Ermittlungen im jüngsten Fall liefen gebündelt bei der Spezialabteilung der Staatsanwaltschaft Traunstein zur Bekämpfung der grenzüberschreitenden Kriminalität und der Bundespolizeiinspektion Freilassing.
Titelfoto: Peter Kneffel/dpa