Von Sebastian Schlenker
Bayreuth - Weil er versucht haben soll, einen anderen Patienten in einer Klinik zu töten, ist ein 44-Jähriger zu zwölf Jahren Haft verurteilt worden.
Eine Strafkammer am Landgericht Bayreuth verhängte zudem Sicherungsverwahrung gegen den Mann, wie eine Gerichtssprecherin mitteilte.
Der Angeklagte soll im Januar 2024 in einer psychiatrischen Klinik nachts einem Patienten mit einem Bleistift wuchtig ins Gesicht gestochen haben.
Bei dem Angriff auf das schlafende Opfer brach der dazu genutzte Bleistift laut Anklage aber ab und das Opfer wachte auf. Der Mann verlor die Sehkraft auf seinem linken Auge.
Da der 44-Jährige bereits zuvor einen Mann in einem Bezirkskrankenhaus angegriffen hatte, war er 2023 zu fünf Jahren Haft und der Unterbringung in einer psychiatrischen Klinik verurteilt worden. Laut Anklage hatte der Mann vor der Tat beantragt, seine Haft in einer Justizvollzugsanstalt fortsetzen zu wollen.
Aus Frust, dass es dabei "nicht vorwärts" ging, soll er beschlossen haben, wahllos jemanden zu töten.
Gefahr für die Bevölkerung: Strafkammer ordnet Sicherheitsverwahrung an
Die Strafkammer kam zur Überzeugung, dass sich die Tat genau so zugetragen hat, wie in der Anklage geschildert und verurteilte den Mann wegen versuchten Mordes. Zudem befand sie den Mann für voll schuldfähig. Da von ihm eine Gefahr für die Bevölkerung ausgehe, ordnete sie eine anschließende Sicherheitsverwahrung an.
Der Deutsche hatte die Tat über seinen Verteidiger einräumen lassen, eine Tötungsabsicht jedoch bestritten.