Nach Vergewaltigung und Mord bei Neuschwanstein: Prozess gegen US-Urlauber startet in Kempten

Kempten/Schwangau - Nach dem brutalen Angriff eines US-Urlaubers auf zwei Touristinnen am Schloss Neuschwanstein startet am Montag der Prozess gegen den 31-Jährigen. Ihm wird unter anderem Vergewaltigung und Mord vorgeworfen.

Das Schloss Neuschwanstein bei Füssen im Allgäu lockt jährlich mehr als eine Million Touristen an. Nun wurde der Bereich zu einem grausamen Tatort.
Das Schloss Neuschwanstein bei Füssen im Allgäu lockt jährlich mehr als eine Million Touristen an. Nun wurde der Bereich zu einem grausamen Tatort.  © Frank Rumpenhorst/dpa

Der Fall sorgte weltweit für Schlagzeilen. Der Tourist soll am 14. Juni 2023 in der Nähe des berühmten Märchenschlosses zwei Frauen - ebenfalls US-Touristinnen - kennengelernt haben.

Nach jetzigem Stand der Ermittlungen soll der Angeklagte schon wenige Minuten nach dem zufälligen Treffen entschieden haben, die jüngere der beiden Freundinnen zu vergewaltigen und umzubringen.

Laut Staatsanwaltschaft hätte der Mann die größtmögliche sexuelle Erregung durch den Mord angestrebt.

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Nachdem er die zwei Frauen auf einen abgelegenen Pfad gelockt hätte, soll er die 21-Jährige zu Boden gestoßen und gewürgt haben. Als die 22 Jahre alte Frau ihrer Freundin zu Hilfe kam, hätte der 31-Jährige sie in die 50 Meter tiefe Schlucht gestoßen. Sie erlitt zahlreiche schwere Verletzungen.

Anschließend soll der mutmaßliche Täter - während er seine Tat auf Video festhielt - die 21-Jährige weiter stranguliert, ausgezogen und vergewaltigt haben.

Kinderpornos auf Handy und Computer entdeckt

Er ließ von ihr ab, als er von zwei Zeugen überrascht wurde, warf die junge Frau aber ebenfalls noch in die Schlucht. Die Ärzte konnte das Leben der 21-Jährigen nicht mehr retten. Sie starb in der folgenden Nacht in einer Klinik.

Der Verdächtige wurde nur kurze Zeit nach der Tat festgenommen. Die Verteidigung des Angeklagten wollte im Vorfeld des Prozesses keine Stellungnahmen abgeben. In der Ferienwohnung des Amerikaners sollen die Ermittler - laut Anklage - auch ein Handy und einen Computer mit kinderpornografischen Bildern sichergestellt haben.

Dem 31-Jährigen wird entsprechend Vergewaltigung mit Todesfolge, gefährliche Körperverletzung und Besitz von Kinderpornografie vorgeworfen. Für den Prozess sind vorerst sechs Verhandlungstage angesetzt. Das Urteil könnte also bereits Mitte März fallen.

Titelfoto: Frank Rumpenhorst/dpa

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