Mord in Mainleus: Lange Haftstrafe für den dritten Angeklagten

Von Sebastian Schlenker

Bayreuth - Im Verfahren um den Mord an einem 48-Jährigen aus einer Wohngemeinschaft in Oberfranken ist der dritte und letzte Angeklagte wegen Mordes zu zwölf Jahren Haft verurteilt worden.

Der Angeklagte (M., neben seinem Verteidiger Frank Stübinger) wurde wegen Mordes zu zwölf Jahren Haft verurteilt.
Der Angeklagte (M., neben seinem Verteidiger Frank Stübinger) wurde wegen Mordes zu zwölf Jahren Haft verurteilt.  © Sebastian Schlenker/dpa

Aus Sicht der 1. Strafkammer am Landgericht Bayreuth hat sich der 41-Jährige des Mordes durch Unterlassen und der gefährlichen Körperverletzung schuldig gemacht.

Die Richter sind demnach überzeugt, dass der Deutsche den 48-Jährigen zusammen mit zwei Mitbewohnern während eines Streits im Februar 2023 lebensgefährlich verletzt hat.

Daraufhin soll er seine beiden Mitbewohner angewiesen haben, den Mann loszuwerden.

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Einer der beiden Mitbewohner in Mainleus im Landkreis Kulmbach fuhr das Opfer daraufhin zu einem nahe gelegenen Waldstück, wo seine Leiche zwei Tage später gefunden wurde.

Eine verminderte oder fehlende Schuldfähigkeit beim Angeklagten gab es aus Sicht der Kammer nicht. In einem früheren Prozess war der Mitbewohner bereits zu einer Haftstrafe von zwölf Jahren wegen Mordes und gefährlicher Körperverletzung verurteilt worden.

Die beiden Mitbewohner sind bereits rechtskräftig verurteilt

Eine Mitbewohnerin hatte wegen Beihilfe zum Totschlag zweieinhalb Jahre Haft bekommen. Das Verfahren gegen den 41-Jährigen war zeitweise eingestellt worden, da er zunächst nicht verhandlungsfähig war.

Die Staatsanwaltschaft hatte sich für eine lebenslange Haftstrafe wegen eines Mordes in Verdeckungsabsicht sowie gefährlicher Körperverletzung ausgesprochen. Der Verteidiger des Mannes hatte für eine Haftstrafe von dreieinhalb Jahren wegen gefährlicher Körperverletzung plädiert.

Er sah zudem eine verminderte Schuldfähigkeit seines Mandanten gegeben. Das Urteil ist nicht rechtskräftig.

Titelfoto: Sebastian Schlenker/dpa

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