2,4 Millionen Euro als Motiv? Ehefrau soll ihren Mann durch Brand ermordet haben
Memmingen - Weil sie ihren Ehemann heimtückisch und aus Habgier durch einen Brand getötet haben soll, muss sich eine 34-Jährige seit Dienstag vor dem Landgericht Memmingen wegen Mordes verantworten.
Der 38-Jährige starb laut Anklage im Mai vergangenen Jahres an einer Rauchgasvergiftung in der gemeinsamen Wohnung des Paares in Memmingen.
Die Angeklagte soll nach Angaben der Ermittler ihrem Opfer zunächst Schlafmittel als angeblich fruchtbarkeitssteigerndes Medikament untergejubelt haben.
Nach dem Einsetzen der Wirkung soll sie mehrere Kleidungsstücke sowie eine Matratze angezündet und die Wohnung verlassen haben. Der Rauch, der sich wegen des entstandenen Glimmbrandes entwickelte, soll den Mann getötet haben.
Die Angeklagte soll das von Anfang an so beabsichtigt haben. Wie es in der Anklage heißt, sei Habgier der Grund für die Tat, die sie als Unfall dazustellen versucht habe. Als Erbin und Begünstigte mehrerer Versicherungen habe sie versucht, insgesamt 2,4 Millionen Euro zu erhalten.
Die Verteidigung hat alle Vorwürfe zurückgewiesen. Vor dem Landgericht Memmingen erklärte der Anwalt der Angeklagten am Dienstag, dass es keine Beweise für die Schuld seiner Mandantin gebe.
Das Gericht hat derzeit 23 Verhandlungstage für den Indizienprozess geplant. Das Urteil könnte es demnach Ende August geben. Aktuell sind 75 Zeugen und 7 Sachverständige geladen.
Titelfoto: Lino Mirgeler/dpa