Mehr als 50.000 Euro von Senioren abgezockt: 43-Jähriger vor Gericht
München - Mit sogenannten Schockanrufen soll er gut 50.000 Euro von älteren Menschen erbeutet haben: Wegen mehrfachen Betrugs muss sich ein 43-Jähriger ab Freitag vor dem Landgericht München I verantworten.
Der Mann war laut Staatsanwaltschaft Teil einer Bande, die im November vergangenen Jahres mit einer Telefonmasche Druck auf Opfer aufbaute und sie zur Herausgabe von Geld drängte.
Laut Anklage operierte die Gruppe hauptsächlich von Polen aus und nahm in sieben Fällen Menschen aus Bayern, Baden-Württemberg und dem Saarland ins Visier.
Dabei gaben sich die Mitglieder als Polizisten oder Staatsanwälte aus und behaupteten, ein naher Angehöriger habe einen schweren Verkehrsunfall verursacht.
Nur durch Zahlung einer hohen Kaution könne eine Untersuchungshaft verhindert werden. In zwei Fällen übergaben die Opfer demnach Bargeld an den Angeklagten und einen Komplizen, in fünf weiteren scheiterte die Aktion, als die Angerufenen misstrauisch wurden.
Bei den Straftaten war der 43-Jährige als Geldabholer tätig oder fungierte als Mittelsmann für den Transport der Beute.
Die Anklage lautet auf gemeinschaftlichen gewerbsmäßigen Bandenbetrug. Für das Verfahren sind vier Verhandlungstage angesetzt.
Titelfoto: Daniel Karmann/dpa