Mann glaubt, er wird vom Secret Service verfolgt und tötet daraufhin Schwiegermutter

Nürnberg - Weil er in einem Wahn seine Schwiegermutter getötet und seine Frau schwer verletzt haben soll, steht ein 40-Jähriger seit Freitag in einem Sicherungsverfahren vor Gericht.

Ein wegen Totschlag, gefährlicher Körperverletzung und Nötigung angeklagter Mann, muss sich in Nürnberg vor der bayerischen Justiz verantworten. (Symbolbild)
Ein wegen Totschlag, gefährlicher Körperverletzung und Nötigung angeklagter Mann, muss sich in Nürnberg vor der bayerischen Justiz verantworten. (Symbolbild)  © Daniel Karmann/dpa

Das Landgericht Nürnberg muss dabei entscheiden, ob der Mann dauerhaft in einem psychiatrischen Krankenhaus untergebracht wird.

Der Beschuldigte leidet nach Angaben der Staatsanwaltschaft an einer paranoiden Schizophrenie und ging im Herbst 2022 davon aus, dass er vom Secret Service und dem Bundesnachrichtendienst verfolgt wird.

Weiter führte die psychische Erkrankung des Mannes demnach dazu, dass er glaubte, seine Frau und Schwiegermutter wären daran beteiligt und versuchten, die beiden gemeinsamen Kinder zu vergiften.

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Im August 2022 soll der Mann seine Frau in der gemeinsamen Wohnung in Thalmässing (Landkreis Roth) dazu zur Rede gestellt und mehrfach geschlagen haben. Im Anschluss fuhr er demnach zu seiner Schwiegermutter nach Roth und brachte sie mit roher Gewalt um.

Als er versucht haben soll, auch die Freundin der Schwiegermutter zu töten, wurde der Mann festgenommen.

Totschlag im Wahn: Mann setzte Medikamente eigenmächtig ab

In einer Erklärung seines Verteidigers räumte der Mann die Vorwürfe zu Prozessbeginn vollumfänglich ein, wie eine Gerichtssprecherin sagte. Er bedauere die Tat und wisse, dass sie hätte verhindert werden können, wenn er seine Medikamente eingenommen hätte. Diese habe er damals eigenmächtig abgesetzt, sagte der Iraner. Heute wisse er, dass alles "nur im Kopf" und er krank gewesen sei.

Die Staatsanwaltschaft wirft dem Beschuldigten unter anderem Totschlag, gefährliche Körperverletzung und Nötigung vor. Der Mann ist seit August 2022 in einer Klinik untergebracht. Ein Urteil wird Ende Juni erwartet.

Titelfoto: Daniel Karmann/dpa

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