Mann bis zur geistigen Behinderung verprügelt: Student und Komplize vor Gericht
Coburg - Zwei junge Männer müssen sich seit Mittwoch am Landgericht Coburg verantworten, weil sie einen Mann so schwer verprügelt haben, dass er eine geistige Behinderung davontrug.
Ein 22 Jahre alter Student der Zahnmedizin und sein 20 Jahre alter Komplize hätten auf offener Straße ein Ehepaar angegriffen, dem 55 Jahre alten Mann mit der Faust ins Gesicht geschlagen und ihm - inzwischen auf dem Boden liegend - mit voller Wucht Fußtritte verpasst, heißt es in der Anklage der Staatsanwaltschaft.
Als sich der Mann aufrappelte, stürzte er wenig später gegen eine Betonabsperrung.
Das Opfer erlitt lebensgefährliche Verletzungen. Nach Angaben der Staatsanwaltschaft ist bei dem Mann nach dem erlittenen Schädel-Hirn-Trauma eine geistige Behinderung eingetreten.
Selbst bei alltäglichen Verrichtungen sei er auf fremde Hilfe angewiesen.
Gewalttat sorgte in der Folge für Einführung von Sicherheitswacht
Der 20-Jährige machte zum Beginn des Prozesses keine Angaben. Der 22-Jährige erklärte über seinen Verteidiger, er sei zum Zeitpunkt der Tat stark betrunken gewesen und könne sich nicht erinnern. Das Landgericht hat für den Prozess drei Verhandlungstage angesetzt.
Die Gewalttat hatte in Coburg zu heftigen Debatten über den Umgang mit Jugendgewalt geführt. Der Verwaltungssenat des Stadtrates beschloss unter dem Eindruck der Ereignisse die Einführung einer Sicherheitswacht.
Ehrenamtliche sollen auf den Straßen künftig nach verdächtigen Personen Ausschau halten und bei Bedarf die Polizei informieren.
Titelfoto: 123Rf/olegdudko