Kinderporno-Vorwurf: Ex-Theaterchef Pekny nach Missbrauchs-Prozess erneut vor Gericht
München - Der ehemalige Theaterchef Thomas Pekny (72) muss offenbar erneut vor Gericht. Und die Vorwürfe haben es - wieder - besonders in sich.
Bereits vor zwei Jahren musste sich der frühere Theaterintendant der "Komödie im Bayerischen Hof" vor Gericht verantworten. Der Vorwurf: in den Proberäumen soll er sich nach dem Oktoberfest an schlafenden Frauen vergangen haben.
Am Ende wurde der heute 72-Jährige freigesprochen, da zwar die Aussagen einer Betroffenen vom Gericht als glaubwürdig eingestuft wurden, sie sich jedoch an zu wenige Details erinnern konnte.
Somit war nicht auszuschließen, dass sie ihre Zustimmung gegeben haben könnte - so wie der Beschuldigte es vor Gericht zu Protokoll gegeben hatte. Es fehlte also der notwendige Tatnachweis.
Dennoch hat Pekny nach dem Prozess seinen Posten geräumt und seine 51 Prozent der Anteile an der Theater-Gesellschaft seinem Nachfolger - René Heinersdorff (59) - überlassen.
Jetzt allerdings hat die Staatsanwaltschaft München I Klage gegen Pekny erhoben. Laut Informationen der Deutschen Presseagentur (dpa) geht es um den Vorwurf des "mehrfachen Abrufens kinder- und jugendpornografischer Inhalte".
Wie die dpa unter Berufung auf Aussagen der Staatsanwaltschaft weiter mitteilte, sei zudem ein Strafbefehl gegen Pekny wegen sexueller Belästigung rechtskräftig geworden.
Pekny trotz Rücktritt noch am Theater tätig
Andere Ermittlungen wegen eines möglichen sexuellen Missbrauch widerstandsunfähiger Personen seien dagegen eingestellt worden. Nun steht dem ehemaligen Münchner Komödien-Chef ein erneuter Prozess bevor. Einen konkreten Termin dafür gibt es dafür noch nicht.
Obwohl Pekny im Oktober 2021 seinen Chefsessel räumte, war er noch weiter an der "Komödie im Bayerischen Hof" tätig. "Die Komödie im Bayerischen Hof steht voll hinter ihm", teilte das Theater damals vor den Verhandlungen mit. Man berief sich auf die Unschuldsvermutung.
Als Bühnenbildner blieb er beispielsweise auch in der aktuell laufenden Aufführung "Abschiedsdinner" im Einsatz. Zum Ensemble wird er auf der Homepage allerdings nicht mehr gelistet.
Titelfoto: Peter Kneffel/dpa