Lkw-Fahrer gesteht vor Gericht: Steine aus Langeweile auf Autos geworfen!

Augsburg - Er soll während der Fahrt aus seiner Lkw-Kabine heraus immer wieder Autos mit Steinen beworfen haben. Vor dem Landgericht in Augsburg hat der 49-Jährige nun ein umfassendes Geständnis abgelegt.

Der Mann soll in einer Reihe von Fällen auf zwei Bundesstraßen faustgroße Kieselsteine auf entgegenkommende Autos geworfen haben, mehrere Menschen wurden dadurch verletzt.
Der Mann soll in einer Reihe von Fällen auf zwei Bundesstraßen faustgroße Kieselsteine auf entgegenkommende Autos geworfen haben, mehrere Menschen wurden dadurch verletzt.  © Lukas Barth/dpa

Er muss sich seit Donnerstag wegen versuchten Mordes in zehn Fällen verantworten. Der Mann soll auf zwei Bundesstraßen aus seiner Fahrerkabine heraus etwa faustgroße Steine auf entgegenkommende Fahrzeuge geworfen haben, vier Menschen wurden dabei verletzt.

Zu Beginn des Verfahrens gab der Verteidiger des Angeklagten eine Erklärung ab, mit der die Motive des Berufskraftfahrers dargelegt werden sollten.

Demnach sei dem beschuldigten Rumänen bei seinen Fahrten langweilig gewesen, er sei mit der "Einsamkeit des Fernfahrers" nicht zurechtgekommen. Der 49-Jährige bestätigte dann diese Darstellung.

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Die Taten sollen sich zwischen Juni 2022 und Februar 2023 auf den autobahnähnlichen Bundesstraßen 2 und 17 im Norden von Augsburg ereignet haben.

Die Staatsanwaltschaft geht davon aus, dass der Angeklagte in Kauf nahm, dass entgegenkommende Fahrer und Fahrerinnen durch den Stein möglicherweise getötet werden oder sich derart erschrecken, dass es zu tödlichen Unfällen kommt.

Steinwürfe aus Lkw im Raum Augsburg: So kamen die Ermittler dem Mann auf die Schliche

In zehn Fällen wertet die Staatsanwaltschaft seine mutmaßlichen Taten als versuchten Mord.
In zehn Fällen wertet die Staatsanwaltschaft seine mutmaßlichen Taten als versuchten Mord.  © Lukas Barth/dpa

Neben versuchten Mordes sind noch andere Straftaten wie gefährlicher Eingriff in den Straßenverkehr angeklagt.

Als es zu der Serie von Steinwürfen kam, hatte die Polizei monatelang ihre Kontrollen entlang der Fernstraßen ausgeweitet, um den Täter zu fassen. Die "Augsburger Allgemeine" berichtete, dass die Ermittler auf verschiedenen Videoaufzeichnungen den Laster des 49-Jährigen in Tatortnähe entdeckt hätten. Zudem hätten sich die Fahrpläne des Beschuldigten bei seinem Arbeitgeber mit den Tatorten überschnitten.

Letztlich wurde der Rumäne im Februar festgenommen und Haftbefehl erlassen. Damals hieß es, dass sich der 49-Jährige zunächst nicht zu den Vorwürfen geäußert habe. Der Mann war bei einem Unternehmen als Lkw-Fahrer beschäftigt.

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Ursprünglich hatte die Staatsanwaltschaft 51 Steinwürfe angeklagt. Das Gericht hatte nach Angaben eines Sprechers dann aber nur zwölf Fälle zur Verhandlung zugelassen, die anderen Fälle wurden eingestellt.

Bei komplexen Strafverfahren kommt es häufiger vor, dass nur ein Teil der Vorwürfe verhandelt wird, um den Prozess nicht zu überfrachten.

Erstmeldung vom 11. Januar 2024, 6.40 Uhr; zuletzt aktualisiert um 11.23 Uhr

Titelfoto: Lukas Barth/dpa

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