Falsche Krankenschwester wegen versuchten Mordes vor Gericht
Augsburg - Mit falschen Dokumenten soll sich eine Frau eine Stelle als Intensivkrankenpflegerin in einer Klinik erschlichen und einen Patienten fast umgebracht haben.
Die in Untersuchungshaft sitzende Deutsche muss sich vom heutigen Dienstag (10 Uhr) an wegen versuchten Mordes vor dem Augsburger Landgericht verantworten.
Die Angeklagte hat nach Angaben der Staatsanwaltschaft früher lediglich als ungelernte Pflegehelferin im Raum Berlin gearbeitet. Um besser bezahlte Jobs zu bekommen, soll sie eine Urkunde der Stadt Potsdam gefälscht haben, wonach sie Krankenschwester sei. Zudem soll sie als Ergänzung ebenso ein Zeugnis als Intensivschwester manipuliert haben.
Mit diesen Dokumenten soll die Frau ab 2021 Jobs bei Personalvermittlern, die Intensivpflegepersonal an Krankenhäuser vermitteln, bekommen haben. Im Februar 2022 arbeitete sie demnach in der Wertachklinik in Schwabmünchen (Landkreis Augsburg). Dort soll sie einem schwerkranken Patienten eine zehnfach überhöhte Insulindosis verabreicht haben.
Als die Frau den Fehler bemerkte, habe sie falsche Werte in die Pflegedokumentation eingetragen und die dringend nötige Alarmierung des Stationsarztes unterlassen. Der Patient starb einen Tag später.
Da nicht nachgewiesen werden kann, dass der Mann letztlich durch das Verhalten der Angeklagten umkam, lautet der strafrechtliche Vorwurf auf versuchten statt vollendeten Mord.
Titelfoto: Christophe Gateau/dpa