Fall Peggy: Mutter fordert Schmerzensgeld von Ex-Verdächtigem

Hof - Die Mutter der über viele Jahre verschwundenen und schließlich tot aufgefundenen Peggy aus Oberfranken fordert Schmerzensgeld von einem früheren Verdächtigen in dem Fall.

Ein Gedenkstein mit dem Foto von Peggy steht auf dem Friedhof in Nordhalben.
Ein Gedenkstein mit dem Foto von Peggy steht auf dem Friedhof in Nordhalben.  © David-Wolfgang Ebener/dpa

Bei einem Verkündungstermin in einem Zivilprozess vor dem Landgericht Hof an diesem Mittwoch (9 Uhr) wird eine Kammer des Gerichts über die Klage der Frau entscheiden. Möglich ist aber auch, dass die Kammer zunächst eine weitere Beweisaufnahme für erforderlich hält, wie ein Gerichtssprecher sagte.

Der Fall Peggy zählt zu den aufsehenerregendsten Kriminalfällen Deutschlands: Das damals neun Jahre alte Mädchen war im Mai 2001 auf dem Heimweg nach der Schule im oberfränkischen Lichtenberg (Landkreis Hof) spurlos verschwunden. Erst 2016 wurde Peggys Leiche in einem Waldstück in Thüringen an der Grenze zu Bayern entdeckt. Ein Täter ist bis heute nicht überführt.

Der Mann, gegen den sich die Klage der Mutter richtet, hatte 2018 bei Vernehmungen der Polizei angegeben, Peggys Leiche im Mai 2001 in ein Waldstück geschafft zu haben.

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Zuvor habe er den leblosen Körper des Mädchens von einem anderen Mann an einer Bushaltestelle in Lichtenberg entgegengenommen, sagte er damals aus.

Aussage unter Druck? Mann widerruft Geständnis im Fall Peggy

Was ist 2001 an der Bushaltestelle in der Poststraße in Lichtenberg passiert? Ein ehemaliger Verdächtiger hat seine Aussagen zum Geschehen widerrufen.
Was ist 2001 an der Bushaltestelle in der Poststraße in Lichtenberg passiert? Ein ehemaliger Verdächtiger hat seine Aussagen zum Geschehen widerrufen.  © Daniel Karmann/dpa

Bei seiner Vernehmung soll der damals 41-Jährige allerdings unter Druck gesetzt worden sein. Die Polizei bestritt dies zwar, doch der Mann widerrief sein Geständnis und kam auf freien Fuß.

Aus Sicht der Mutter von Peggy war sie seinetwegen 15 Jahre lang im Unklaren über den Verbleib ihres Kindes und hat dadurch psychische Beeinträchtigungen erlitten. Sie fordert Schmerzensgeld in Höhe von mindestens 75.000 Euro - für jedes Jahr der damaligen Ungewissheit möchte sie 5000 Euro.

Der Mann hat die Vorwürfe zurückgewiesen und gibt an, seine damaligen Angaben bei der Polizei seien falsch gewesen und allein unter Druck zustande gekommen.

Titelfoto: Bildmontage: David-Wolfgang Ebener/dpa, Daniel Karmann/dpa

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