Doppelgängerin angeheuert und brutal getötet: Müssen Frau und Komplize lange ins Gefängnis?

Ingolstadt - Es ist ein Fall, der für Aufsehen sorgt: Im Ingolstädter Verfahren um den Mord an einer Doppelgängerin hat die Staatsanwaltschaft keine Zweifel, dass die Richtigen vor Gericht stehen. Entsprechend hart ist die Strafforderung.

In Ingolstadt steht eine 26-Jährige (r.) vor Gericht.
In Ingolstadt steht eine 26-Jährige (r.) vor Gericht.  © Cornelia Hammer/dpa

Die Staatsanwaltschaft hat für beide Angeklagte jetzt jeweils lebenslange Haftstrafen gefordert.

Staatsanwältin Kristina Dirnberger sagte nach zehn Monaten Verhandlungsdauer vor dem Landgericht Ingolstadt, dass sich die Anklageschrift in dem Fall entsprechend in vollem Umfang bestätigt habe.

Darüber hinaus beantragte sie die Feststellung der besonderen Schwere der Schuld, da sich das Verbrechen von anderen Mordfällen abhebe.

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Sollte die Strafkammer dem Antrag nachkommen, könnte die Haftstrafe voraussichtlich nicht bereits nach 15 Jahren zur Bewährung ausgesetzt werden.

Die heute 25 und 26 Jahre alten Angeklagten sollen gemeinschaftlich eine 23-Jährige aus Baden-Württemberg mit mehr als 50 Messerstichen umgebracht haben.

Ein 25-Jähriger (M.) muss sich ebenfalls vor Gericht verantworten.
Ein 25-Jähriger (M.) muss sich ebenfalls vor Gericht verantworten.  © Cornelia Hammer/dpa

Prozess in Ingolstadt: Hat die Angeklagte wegen Familienstreitigkeiten eigenen Tod inszenieren wollen?

Trauer und Fassungslosigkeit in Ingolstadt sind groß.
Trauer und Fassungslosigkeit in Ingolstadt sind groß.  © Peter Kneffel/dpa

Die Staatsanwaltschaft geht davon aus, dass die angeklagte Ingolstädterin wegen Streitigkeiten in der Familie ein neues Leben beginnen wollte.

Deshalb soll sie im Internet eine Doppelgängerin gesucht und diese danach mit ihrem Komplizen umgebracht haben. Die Angeklagte habe so ihren Tod inszenieren wollen, sagte die Staatsanwältin.

Die beschuldigte 25 Jahre alte Deutsch-Irakerin hatte nach Überzeugung der Ankläger zusammen mit dem 26-jährigen Kosovaren das Opfer im August 2022 unter einem Vorwand zu Hause in Eppingen bei Heilbronn abgeholt. Der 23-Jährigen soll vorgespielt worden sein, dass sie in Ingolstadt nur eine kosmetische Behandlung bekomme.

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Auf der Fahrt sollen die beiden Angeklagten das Opfer in einem Waldgebiet grausam getötet haben, Dirnberger sprach von einer "brutalen Hinrichtung". Dann sollen sie das Auto mit der Leiche in Ingolstadt abgestellt haben. Am Dienstag werden in dem Verfahren die Plädoyers der Verteidiger erwartet. Das Datum für die Urteilsverkündung ist noch offen.

Titelfoto: Cornelia Hammer/dpa

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