Schrecklicher Tierschutzskandal im Allgäu: So geht es jetzt weiter

Memmingen - Weil sie ihre Rinder aus Kostengründen teilweise schrecklich leiden gelassen und generell dramatisch vernachlässigt haben sollen, müssen sich Landwirte ab Mittwoch vor dem Landgericht Memmingen verantworten.

Tiere vernachlässigt und mitunter auch unfassbar leiden lassen. Der Allgäuer Tierschutzskandal sorgt weiter für Aufsehen.
Tiere vernachlässigt und mitunter auch unfassbar leiden lassen. Der Allgäuer Tierschutzskandal sorgt weiter für Aufsehen.  © Karl-Josef Hildenbrand/dpa

In insgesamt 32 Fällen sollen die drei Männer laut Anklageschrift mitunter massiv gegen das geltende Tierschutzgesetz verstoßen haben. Angeklagt sind die bayerischen Landwirte nicht zum ersten Mal ...

Der Prozess gegen den Seniorchef des Betriebs und seine beiden Söhne hatte bereits einmal begonnen, war allerdings aus terminlichen Gründen ausgesetzt worden. Damals hatte der angeklagte Vater die erschreckende Anschuldigung, dass er schlichtweg Tierarztkosten habe sparen wollen, zurückgewiesen.

Er hatte erklärt, dass regelmäßig Veterinäre im Stall gewesen seien. Mehr als die Hälfte Tiere aus der Anklage mussten nach Angaben von Ermittlern aber geschlachtet oder eingeschläfert werden, einzelne kranke Rinder seien gar bereits verendet gewesen.

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Der Bauernhof der drei Angeklagten liegt in Bad Grönenbach, wo der Allgäuer Tierschutzskandal seinen Anfang nahm.

Tierschützer haben bei einer Protestaktion in Memmingen eine klare Botschaft vermittelt.
Tierschützer haben bei einer Protestaktion in Memmingen eine klare Botschaft vermittelt.  © Stefan Puchner/dpa

Prozess vor Landgericht in Memmingen: 20 Verhandlungstage sind derzeit geplant

Eine Tierschutzorganisation hatte im Jahr 2019 ein Video veröffentlicht, das Tierquälerei aus einem Großbetrieb zeigen sollte.

Der Verein "Soko Tierschutz" hatte am 9. Juli 2019 den in ganz Deutschland aufsehenerregenden Fall öffentlich gemacht. In der Folge ermittelten die Behörden gegen Verantwortliche gleich mehrerer Höfe, von denen einige bereits verurteilt worden sind.

Für den aktuellen Prozess sind derzeit 20 Verhandlungstage geplant. Ein Urteil könnte demnach Ende Februar fallen.

Titelfoto: Karl-Josef Hildenbrand/dpa

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