Sieben Tote bei Flucht vor Polizei: So lange muss Schleuser hinter Gitter

Traunstein - Im Prozess um eine Schleuserfahrt mit sieben getöteten Migranten ist der Angeklagte zu 15 Jahren Haft verurteilt worden.

Das verunglückte Auto liegt im Oktober 2023 in einer Auffahrt zur A94. Sieben Menschen kamen darin ums Leben, mehrere wurden verletzt.
Das verunglückte Auto liegt im Oktober 2023 in einer Auffahrt zur A94. Sieben Menschen kamen darin ums Leben, mehrere wurden verletzt.  © Sven Hoppe/dpa

Das Landgericht Traunstein verhängte die Strafe unter anderem wegen Einschleusens mit Todesfolge, eines Kraftfahrzeugrennens mit Todesfolge und fahrlässiger Tötung.

Die Staatsanwaltschaft hatte lebenslange Haft wegen siebenfachen Mordes und 15-fachen versuchten Mordes gefordert und die Feststellung der besonderen Schwere der Schuld. Damit wäre eine Haftentlassung nach 15 Jahren so gut wie ausgeschlossen gewesen.

Der im syrischen Damaskus geborene Mann, der zuletzt in Österreich lebte, hatte zugegeben, im Oktober vergangenen Jahres mit 22 Migranten aus der Türkei und aus Syrien auf dem Weg von Österreich nach Bayern gewesen zu sein - in einem Kleinbus, der für neun Insassen ausgelegt ist und laut Gutachtern mit einer halben Tonne überladen war.

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Auf der Flucht krachte der Wagen mit hoher Geschwindigkeit in die Leitplanken. Das Fahrzeug überschlug sich und blieb auf dem Dach liegen - sieben der Migranten starben, darunter ein sechsjähriges Kind.

15 Jahre Haft in Prozess um tödliche Schleuserfahrt in Traunstein

Der Angeklagte (25) war mit 22 Migranten in einem Kleinbus unterwegs, der für neun Menschen ausgelegt ist.
Der Angeklagte (25) war mit 22 Migranten in einem Kleinbus unterwegs, der für neun Menschen ausgelegt ist.  © Sven Hoppe/dpa

Der Angeklagte hatte die Vorwürfe zu Prozessbeginn weitgehend eingeräumt. Er habe nicht gewollt, dass jemand zu Schaden komme, geschweige denn getötet werde, ließ der 25-Jährige über seinen Anwalt vor dem Landgericht Traunstein erklären.

Ob er wegen Mordes schuldig zu sprechen ist, das sei "die Gretchenfrage", hatte sein Anwalt in seinem Plädoyer gesagt. "Für mich liegt hier ein fahrlässiges Handeln vor", sagte er.

"Wir haben einen Verkehrsunfall, einen ganz tragischen Verkehrsunfall." Er hatte in seinem Plädoyer zwölf Jahre Haft für seinen Mandanten gefordert.

Titelfoto: Bildmontage: Sven Hoppe/dpa (2)

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