Ukrainerinnen umgebracht, um an Baby zu kommen: Ehepaar hinter Gittern!
Von Stefanie Järkel
Mannheim - Ein Ehepaar ist wegen der Ermordung zweier Ukrainerinnen zu einer lebenslangen Freiheitsstrafe verurteilt worden.
![Der im Januar gestartete Prozess am Landgericht Mannheim ging am Montag zu Ende.](https://media.tag24.de/951x634/v/f/vf60f66agedwyccwcr0juel6l0yjav2b.jpg)
Das Landgericht Mannheim ging davon aus, dass die Eheleute das Baby eines der Opfer als das eigene ausgeben wollten – und stellte auch die besondere Schwere der Schuld fest. Damit ist eine vorzeitige Haftentlassung der beiden Deutschen nach 15 Jahren nahezu ausgeschlossen.
Das Gericht verurteilte die Angeklagten auch wegen der Entziehung Minderjähriger. Gegen das Urteil können noch Rechtsmittel eingelegt werden.
Alle Seiten, auch die Verteidigung, hatten in ihren Plädoyers lebenslange Haft gefordert. Staatsanwaltschaft und Nebenklage forderten laut einem Gerichtssprecher zudem, die besondere Schwere der Schuld festzustellen.
Zum Auftakt des Verfahrens Anfang Januar hatten die beiden Angeklagten die Taten in Erklärungen gestanden, die von ihren Anwälten verlesen wurden. Darin äußerten beide auch Reue.
Der Mann teilte demnach mit, die beiden Frauen mit einem Gummihammer erschlagen zu haben.
Wunsch nach einer gemeinsamen Tochter als Motiv
![Die Leiche der 27-jährigen Mutter des Kindes wurde am Rheindamm gefunden.](https://media.tag24.de/951x634/0/r/0rwbn4xdukcuqrjt7jw4yal5jf0qjnem.jpg)
Die Frau und ihr Mann sollen laut Anklage die 27-Jährige und ihre 51-jährige Mutter getötet haben, um das damals fünf Wochen alte Baby der Jüngeren als das eigene auszugeben.
Am 7. März 2024 entdeckte ein Spaziergänger die Leiche der 27-Jährigen am Rheinufer, wie die Staatsanwaltschaft mitteilte. Am 13. März nahm die Polizei demnach das Paar fest, bei dem die Ermittler das Baby unversehrt fanden.
Das Motiv für die Tat war laut Staatsanwaltschaft, dass die mittlerweile 45-Jährige und ihr 43 Jahre alter Mann aus Sandhausen bei Heidelberg seit längerem den unerfüllten Wunsch nach einer gemeinsamen Tochter gehegt hätten.
Das Paar hat demnach insgesamt vier Kinder, darunter einen gemeinsamen Sohn.
Titelfoto: Uwe Anspach/dpa