Nach tödlicher Messerattacke in Freiburg: Hinterbliebene Tochter weint vor Gericht
Freiburg - Im Prozess um einen Messerangriff auf zwei Frauen in Freiburg, bei dem eine 59-Jährige starb, hat deren Tochter unter Tränen die Folgen geschildert.
Sie habe unter anderem mehrere Schnittwunden am Kopf erlitten, sagte die 30-Jährige am Montag im Landgericht Freiburg. An den Augen sei eine Metallplatte eingesetzt worden, da die Knochen dort so zerstört worden seien.
Ein halbes Jahr später habe sie noch immer taube Stellen am Kopf. Anfangs habe sie Alpträume und Schlafstörungen gehabt. Auf die Frage des Vorsitzenden Richters, wie sie damit umgehe, antwortete die Frau: "Man arbeitet dran." Seit Mai arbeite sie wieder voll. "Das gibt mir Struktur und Halt."
Angeklagt unter anderem wegen Mordes ist der 63 Jahre alte Ex-Freund der Frau. Er hat sich aus Sicht der Staatsanwaltschaft im Januar für die Trennung rächen wollen. Mit einem Messer habe er mehrfach auf die beiden Frauen eingestochen. Der Deutsche hat die Tat eingeräumt.
Um ein direktes Aufeinandertreffen mit dem Angeklagten zu vermeiden, wurde das Opfer per Videoübertragung in den Gerichtssaal vernommen. Sie schilderte, dass sie laut um Hilfe geschrien und den ersten Stich an die Augen noch mitbekommen habe.
Ansonsten fehlten ihr Erinnerungen: "Ich hab' von dem Moment keine Bilder im Kopf."
Titelfoto: Philipp von Ditfurth/dpa