Nach Eritrea-Krawallen: 29-Jähriger muss mehrere Jahre in den Knast
Stuttgart - Nach den Ausschreitungen bei einer Eritrea-Veranstaltung im September ist ein 29-Jähriger in einem ersten Prozess verurteilt worden. Er muss für längere Zeit ins Gefängnis.
Das Amtsgericht Stuttgart-Bad Cannstatt verurteilte den Mann am späten Donnerstagabend zu einer Haftstrafe von drei Jahren und neun Monaten, teilte eine Gerichtssprecherin am Freitag mit. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.
Ein 29 Jahre alter Mann mit eritreischer Staatsangehörigkeit war wegen besonders schweren Landfriedensbruchs und gefährlicher Körperverletzung angeklagt, er soll zudem Polizisten angegriffen haben. Während der Proteste soll er als Erster einen Bauzaun-Betonfuß und später unter anderem einen mehr als drei Kilogramm schweren Pflasterstein geworfen haben.
Die Staatsanwaltschaft hatte in ihrem Plädoyer eine Freiheitsstrafe von vier Jahren gefordert. Die Verteidigung hatte auf Freispruch plädiert und argumentiert, dass man den Mann auf Foto- und Videoaufnahmen nicht eindeutig habe erkennen können, sagte die Gerichtssprecherin.
Das Amtsgericht Stuttgart-Bad Cannstatt verhandelte wegen der Bedeutung des Falls und des Interesses im Stammheimer Gebäude des Stuttgarter Oberlandesgerichts.
Mit Dachlatten und Stangen hatten bis zu 200 randalierende Demonstranten am Nachmittag des 16. September gegen die Veranstaltung im Römerkastell demonstriert, weil die Teilnehmer ihrer Ansicht nach dem diktatorischen Regime in Afrika nahestanden.
Titelfoto: Bernd Weißbrod/dpa