Nach blutigem Messerangriff auf Schülerinnen: Lebenslange Haft für Täter gefordert
Ulm - Für den blutigen Messerangriff auf zwei Schülerinnen in Illerkirchberg haben Staatsanwaltschaft, Nebenklage und Verteidigung eine lebenslange Freiheitsstrafe wegen Mordes und versuchten Mordes mit gefährlicher Körperverletzung gefordert.
Zudem wurde am Dienstag vor dem Landgericht Ulm die Feststellung der besonderen Schwere der Schuld beantragt.
Damit ist in der Regel eine vorzeitige Entlassung aus dem Gefängnis nach 15 Jahren nahezu ausgeschlossen.
Angeklagt ist ein 27-jähriger Eritreer, der als Asylbewerber nach Deutschland gekommen war. Er soll im Dezember die zwei Mädchen im Alter von 13 und 14 Jahren auf ihrem Schulweg mit einem Messer angegriffen haben. Die 13-Jährige konnte fliehen, ihre 14 Jahre alte Freundin starb im Krankenhaus an ihren Verletzungen.
An diesem vierten Verhandlungstag machte der Beschuldigte erstmals selbst Angaben zu seiner Person.
Mit zwölf Jahren floh er demnach aus Eritrea nach Äthiopien, wo er mehrere Jahre lebte.
27-Jähriger hat laut Verteidigerin keine Einwände gegen Abschiebung
Über den Sudan und Libyen sei der 27-Jährige nach Italien und schließlich nach Deutschland gekommen. Außerdem erklärte seine Verteidigerin, dass er keine Einwände gegen eine Abschiebung habe.
Er habe gegenüber dem Regierungspräsidium mitgeteilt, dass er ausreisen werde, sobald das möglich sei, sagte seine Verteidigerin.
Im letzten Wort erklärte der Beschuldigte, dass er selbst von der Tat schockiert sei und der Familie sein Beileid ausspreche.
Er bereue, was er getan habe und wolle sich entschuldigen. Ein Urteil in dem Verfahren könnte am kommenden Dienstag ergehen.
Titelfoto: Felix Kästle/dpa