Mutter soll Kleinkind mehrfach Keime injiziert haben: Drohen ihr zehn Jahre Haft?

Von Stefanie Järkel

Heidelberg - Weil sie ihre Tochter über Wochen mit Keimen krank gemacht haben soll, beginnt am Dienstag der Prozess gegen eine 26-Jährige vor dem Landgericht Heidelberg.

Das Kind befand sich in stationärer Behandlung. (Symbolbild)
Das Kind befand sich in stationärer Behandlung. (Symbolbild)  © Marijan Murat/dpa

Die Keime soll die Mutter der damals Dreijährigen laut Staatsanwaltschaft über einen Venenzugang injiziert haben. Das Ziel der Angeklagten sei gewesen, den Gesundheitszustand des Kindes weiter zu verschlechtern, sodass dessen Weiterbehandlung in einer Klinik erforderlich werde.

Die Anklage lautet auf Misshandlung Schutzbefohlener und gefährliche Körperverletzung. Die Staatsanwaltschaft geht von einer emotional-instabilen Persönlichkeitsstörung der Mutter aus.

Das Kind aus St. Leon-Rot in der Nähe von Heidelberg litt demnach über mehr als sieben Wochen an hohem Fieber und befand sich in stationärer Behandlung. Für bleibende Schäden gibt es laut einem Gerichtssprecher nach Aktenlage allerdings aktuell keine Hinweise.

Für die Misshandlung Schutzbefohlener sowie für gefährliche Körperverletzung lautet der maximale Strafrahmen jeweils zehn Jahre Haft, wie der Gerichtssprecher sagte. In dem Verfahren sind insgesamt sechs Termine bis Anfang Juni angesetzt.

Titelfoto: Marijan Murat/dpa

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