Mutmaßliche Rachemorde in Albstadt: 53-Jähriger gesteht Taten vor Gericht
Hechingen - Eine junge Frau verschwindet, wenig später wird einer ihrer Freunde erschossen: Beide Taten führen zum Onkel der Frau. Vor Gericht gestand dieser nun die beiden Morde.
Aus Rache soll der Mann im vergangenen Dezember seine Nichte und einen ihrer Freunde in Albstadt (Zollernalbkreis) getötet haben. Laut Ermittlern war er davon überzeugt, dass die beiden ihn bestohlen hatten.
Kurz vor Weihnachten 2022 hat der 53-Jährige seine 20-jährige Nichte in ihrer Wohnung erdrosselt und ihre Leiche im Garten des Mehrfamilienhauses vergraben. Die junge Frau war zunächst als vermisst gemeldet worden. Drei Tage später hat der Italiener auf einen 23-jährigen Freund der Nichte im Zentrum von Albstadt geschossen und diesen tödlich verletzt.
Die Polizei nahm den Tatverdächtigen kurz nach den Schüssen in der Nähe seiner Wohnung fest. Er leistete laut Ermittlern keinen Widerstand. Bei ihm wurde eine Pistole gefunden und er gab den Hinweis auf die vergrabene Leiche.
Die Staatsanwaltschaft wirft dem Angeklagten Heimtücke und niedrige Beweggründe vor. Beim Prozessauftakt vor dem Landgericht Hechingen hat der Angeklagte am Donnerstag die Taten gestanden. Sein Verteidiger verlas eine Erklärung, darin bereute der Angeklagte sein Handeln.
Für den Prozess sind acht Verhandlungstage angesetzt. Ein Urteil könnte am 12. Oktober fallen.
Erstmeldung: 9.16 Uhr, aktualisiert um 13.58 Uhr.
Titelfoto: Silas Stein/dpa