Von Marco Krefting
Karlsruhe - Im Mordprozess gegen ein Ehepaar aus dem Kreis Karlsruhe hat der Mann (51) die Tat gestanden. Er habe den Vater seines Schwiegersohns Anfang des Jahres getötet.
Zuvor habe er den 63-Jährigen mit Pfefferspray besprüht und "wie von Sinnen" auf diesen eingestochen, hieß es in einer Erklärung, die sein Anwalt vor dem Karlsruher Landgericht verlesen ließ. Die Leiche wies 46 Stiche auf.
Hintergrund seien Auseinandersetzungen um die Trennung ihrer Kinder gewesen.
Die Staatsanwaltschaft hat die Tat dem Ehepaar gemeinsam vorgeworfen. In der ausführlichen Erklärung nahm der Angeklagte die Tat ganz auf sich. "Ich habe schwer gesündigt", sagte er.
Er bereue die Tat zutiefst und entschuldigte sich bei dem Schwiegersohn. Er allein trage die Verantwortung für das Geschehen.
Ein Spaziergänger hatte die Leiche des 63-Jährigen neben seinem Fahrzeug im Wald bei Kleinsteinbach entdeckt. Rund zwei Wochen später wurde das verdächtige Ehepaar am Flughafen Straßburg festgenommen.
Tochter hatte sich von ihrem Mann getrennt
Die Tochter der beiden Angeklagten hatte sich im November 2023 nach kurzer Ehe von dem Sohn des getöteten 63-Jährigen getrennt. Der Angeklagte sagte aus, seine Tochter sei von ihrem Mann geschlagen und vom Schwiegervater bedroht worden.
Die Große Strafkammer hat zehn weitere Verhandlungstermine angesetzt. Ein Urteil könnte das Schwurgericht demnach Ende Februar sprechen. Die Kammer hat 14 Zeugen und drei Sachverständige geladen.
Als Nebenkläger ist der Sohn des Getöteten einem Gerichtssprecher zufolge am Verfahren beteiligt.