Von David Nau
Heilbronn - Wohl aus Überforderung schüttelte ein Mann (28) seinen zehn Monate alten Sohn heftig und schlug seinen Kopf gegen den Kühlschrank. Das Baby starb an den Verletzungen.
Das Landgericht Heilbronn verurteilte den 28-Jährigen wegen Totschlags und schwerer Misshandlung von Schutzbefohlenen zu einer Haftstrafe von zehn Jahren. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.
Der Mann habe sein Kind zwar nicht im engeren Sinne umbringen wollen, sagte der Vorsitzende Richter bei der Begründung des Urteils. Er habe den Tod des Kindes aber billigend in Kauf genommen, so der Richter.
Der Beschuldigte hatte nach Überzeugung des Gerichts Ende Januar seinen zehn Monate alten Sohn in der Wohnung seiner Lebensgefährtin in Schwäbisch Hall so schwer verletzt, dass er später in einer Klinik starb.
Dem Richter zufolge hatte der Mann sein Kind nicht nur geschüttelt, sondern auch den Kopf des Kindes gegen den Kühlschrank geschlagen.
Angeklagter räumte Tat ein
Die Anklage ging als Motiv von einer Überforderung des Mannes aus. Der Angeklagte hat die Tat einer Gerichtssprecherin zufolge im Laufe des Prozesses eingeräumt.
Die Staatsanwaltschaft hatte in ihrem Plädoyer wegen Totschlags und schwerer Misshandlung von Schutzbefohlenen eine Haftstrafe von zwölf Jahren gefordert. Die Nebenklägerin, die Mutter des Säuglings, hatte sich dem laut Gericht angeschlossen.
Die Verteidigung hatte eine Verurteilung wegen Körperverletzung mit Todesfolge gefordert und kein konkretes Strafmaß genannt.