Ermordung zugestimmt: Ehefrau nach Bluttat verurteilt
Von Stefanie Järkel
Heidelberg/Heiligkreuzsteinach - Nach der Ermordung eines 42-Jährigen in Heiligkreuzsteinach (Rhein-Neckar-Kreis) hat das Landgericht Heidelberg dessen Ehefrau wegen Beihilfe zum Mord verurteilt.

Die 39-Jährige soll demnach für sieben Jahre und sechs Monate ins Gefängnis. Die Haupttäterin ist mittlerweile tot. Deren 73-jährige Mutter war ebenfalls wegen Beihilfe angeklagt, wurde allerdings freigesprochen.
Die Angeklagten hatten beim Prozessauftakt ihre Schuld bestritten.
Im Juli 2024 soll laut Gericht die beste Freundin der Ehefrau den Mann in seinem Haus erstochen haben. Das Motiv war demnach die anstehende Trennung der Ehefrau von ihrem Mann und ihr Wegzug aus dem Dorf.
Die Mörderin habe Sorge gehabt, dadurch ihre Freundin, die in direkter Nachbarschaft zu ihr lebte, zu verlieren.
So habe die Täterin kurz vor der Tat beschlossen, den Ehemann zu töten und ihre Freundin in den Plan eingeweiht.
Täterin soll Ehefrau für Durchführung der Tat gewonnen haben
Die Ehe sei schon lange schwierig gewesen, sagte der Richter. Die Ehefrau habe dem Plan zugestimmt und nicht eingegriffen, als die Täterin den Ehemann im Ehebett erstach, wie der Richter sagte.
Sie soll auch mit dem Anruf bei der Polizei Stunden gewartet und dann einen Einbruch gemeldet haben.
Kurz nach der Bluttat kam es zu einem Polizeieinsatz am Haus der Haupttäterin. Diese schoss zunächst auf eine Polizistin und tötete sich dann laut Polizei selbst. Daraufhin bezichtigte die Ehefrau laut Richter ihre beste Freundin des Mordes.
Titelfoto: Marijan Murat/dpa