Verurteilter Sex-Täter (64) weiter auf der Flucht: Polizei warnt vor Fake-News in sozialen Medien

Update, 28. Februar, 19.50 Uhr: Flüchtiger aus Sicherungsverwahrung gefasst

Die Polizei hat den vor zwei Wochen geflüchteten Insassen der Sicherungsverwahrung am Dienstagnachmittag im Bereich Nauen festnehmen können. Die Fahndung ist damit beendet.

Originalmeldung vom 25. Februar 2023, 11.30 Uhr

Potsdam - Mit der Veröffentlichung eines aktuellen Fotos bittet die Brandenburger Polizei um Mithilfe bei der Fahndung nach einem entflohenen Sexualstraftäter.

Der verurteilte Straftäter nutzte einen Toilettengang im Berliner Europa Center, um den beiden Beamten des Justizvollzugs, die ihn bei seinem Einkaufsbummel begleiteten, zu entkommen.
Der verurteilte Straftäter nutzte einen Toilettengang im Berliner Europa Center, um den beiden Beamten des Justizvollzugs, die ihn bei seinem Einkaufsbummel begleiteten, zu entkommen.  © Justizministerium, Polizeidirektion West (Bildmontage)

Dem 64-Jährigen, der wegen Totschlags und mehrerer Sexualdelikte verurteilt wurde und in Sicherungsverwahrung in der JVA Brandenburg an der Havel untergebracht war, gelang am Mittag des 15. Februars gegen 13.15 Uhr während eines begleiteten Ausgangs die Flucht.

Der verurteilte Straftäter nutzte einen Toilettengang im Berliner Europa Center, um den beiden Beamten des Justizvollzugs, die ihn bei seinem Einkaufsbummel begleiteten, zu entkommen.

Seitdem fehlt von dem Geflüchteten jede Spur und auch alle bisher unternommenen Anstrengungen, ihn zu finden, sind ins Leere gelaufen. Daher hat die Polizeidirektion West jetzt noch einmal ein aktuelles Foto samt Beschreibung des Flüchtigen veröffentlicht.

Bei dem Mann soll es sich laut "
Geld gefunden und einfach eingesteckt: Tatverdächtiger stellt sich
Fahndung Geld gefunden und einfach eingesteckt: Tatverdächtiger stellt sich
Bild" um Hans-Joachim F. handeln, der im Jahr 2002 die 35-jährige Dörte K. getötet hatte. Er verbüßte eine 14-jährige Haftstrafe und kam anschließend in den Maßregelvollzug für psychisch kranke Straftäter.

Der nach dem damaligen Urteil von der "B.Z." als "Sadist von Nauen" bezeichnete Kriminelle hatte auch ein Mädchen (11) und eine 21-Jährige vergewaltigt.

Polizei weist Gerücht um Entführungsversuch durch entflohenen Häftling als Fake-News zurück

Der geflüchtete Straftäter war zur Sicherungsverwahrung in der JVA Brandenburg an der Havel untergebracht. (Archivfoto)
Der geflüchtete Straftäter war zur Sicherungsverwahrung in der JVA Brandenburg an der Havel untergebracht. (Archivfoto)  © Bernd Settnik/dpa-Zentralbild/dpa

Im Zuge des erneuerten Fahndungsaufrufs, der mittlerweile auf das gesamte Bundesgebiet ausgeweitet wurde, bat die Polizei von Falschmeldungen in den sozialen Netzwerken Abstand zu nehmen, da diese bei der Ergreifung des Entflohenen nicht helfen und obendrein die Ermittlungen der Kriminalpolizei erschweren.

Am Freitag seien demnach Gerüchte vor allem in Chatgruppen verbreitet worden, nach denen der Entflohene versucht haben soll, ein Kind vor einem Krankenhaus im Berliner Stadtteil Tempelhof zu entführen.

"Unsere Einsatzkräfte sind besonders sensibilisiert und haben vor allem auch Schulwege im Blick", teilte die Berliner Polizei daraufhin bei Twitter mit. Es gebe jedoch keine Indizien dafür, dass es zu Entführungsversuchen von Kindern gekommen sei.

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Die Polizei fragt: Wer kann Hinweise zum aktuellen Aufenthaltsort geben oder hat den Gesuchten seit dem 15. Februar 2023 gesehen?

Sachdienliche Hinweise nimmt die Polizei Brandenburg über den Notruf 110 oder unter der Telefonnummer 03381 560-1221 entgegen. Alternativ können sich Bürgerinnen und Bürger auch an jede andere Polizeidienststelle wenden.

Titelfoto: Justizministerium, Polizeidirektion West (Bildmontage)

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