Fahndung nach Alexander Meisner wegen Westerwald-Mord: Polizei verhängt Flugverbotszone
Westerwald/Weitefeld - Der dreifache Mord in der Westerwald-Gemeinde Weitefeld liegt schon mehr als zehn Tage zurück, doch von dem mutmaßlichen Mörder Alexander Meisner (61) fehlt weiter jede Spur. Am Donnerstag startete die Polizei erneut eine groß angelegte Such-Aktion rund um den Tatort, eine Flugverbotszone wurde eingerichtet.

Das Flugverbot bezieht sich insbesondere auf privat genutzte Drohnen. Es umfasst neben Weitefeld zahlreiche weitere Orte im rheinland-pfälzischen Westerwald. Die Polizei veröffentlichte eine Grafik hierzu.
Seit dem Donnerstagmorgen findet eine Such-Aktion in der Region statt. Mit einem Großaufgebot an Einsatzkräften würden in und rund um Weitefeld "umliegende Waldgebiete und weitere Flächen abgesucht", sagte ein Sprecher des Polizeipräsidiums Koblenz.
Der Großeinsatz verfolge das Ziel, "bislang vorliegenden Erkenntnissen systematisch nachzugehen", um den flüchtigen 61-Jährigen zu fassen.
Dabei stehe die Aktion ausdrücklich nicht im Zusammenhang mit den rund 90 Hinweisen, die nach der Vorstellung des Falls in der am Mittwochabend ausgestrahlten ZDF-Sendung "Aktenzeichen XY... Ungelöst" bei der Polizei eingegangen seien.
Offenbar vermuten die Fahnder, dass sich Meisner in dem Waldgebiet versteckt halten könnte. Nach einem Bericht der BILD-Zeitung, prahlte der 61-Jährige vor dem Mord gegenüber einer Nachbarin damit, dass er wochenlang im Wald überleben könne, ohne entdeckt zu werden.

Wollte sich mutmaßlicher Westerwald-Killer ins Ausland absetzen?

In demselben BILD-Artikel wird darüber spekuliert, dass der Verdächtige eventuell vorhatte, sich ins Ausland abzusetzen. Demnach hat Alexander Meisner kurz vor der Bluttat in der Nacht zum 6. April noch versucht, einen neuen Reisepass zu erhalten.
Damit hatte er es offenbar sehr eilig, denn er versuchte, das Dokument über ein kostenpflichtiges Express-Verfahren möglichst schnell zu bekommen.
"Es ist zutreffend, dass der Tatverdächtige einen neuen Reisepass beantragt hat, den er aber nicht abgeholt hat", zitiert die BILD einen Sprecher der Staatsanwaltschaft.
Hatte der Gesuchte seinen Plan kurzfristig über den Haufen geworfen?
Am Mittwoch gab die Koblenzer Kripo zudem bekannt, dass für "Hinweise, die zur Ergreifung des Täters führen", eine Belohnung von 10.000 Euro ausgesetzt wurde.
Warnung der Polizei: Alexander Meisner eventuell bewaffnet

Eine ausdrückliche Warnung der Polizei steht ebenfalls weiter im Raum: Der Gesuchte könnte bewaffnet sein!
"Bleiben Sie vorsichtig und verständigen Sie die Polizei über den Notruf, wenn Sie den Tatverdächtigen sehen. Treten Sie nicht an ihn heran, sprechen Sie ihn nicht an", mahnte ein Polizeisprecher in diesem Zusammenhang.
Der 61-Jährige soll in der Nacht zum 6. April in Weitefeld einen 47-jährigen Mann, eine 44-jährige Frau und deren 16-jährigen Sohn ermordet haben. Der Mann und die Frau wiesen Schuss- und Stichverletzungen auf, der Jugendliche hingegen ausschließlich eine tödliche Schussverletzung.
Nach der Entdeckung der Leichen riegelte die Polizei die Westerwald-Gemeinde weiträumig ab. Schon einen Tag später geriet Alexander Meisner als dringend tatverdächtig in den Fokus der Ermittlungen.
"Die Hintergründe der Tat und das Tatmotiv sind weiterhin unklar", hieß es am Mittwoch vonseiten der Polizei.
Erstmeldung vom 17. April, 8.40 Uhr, zuletzt aktualisiert um 13.31 Uhr.
Titelfoto: Montage: Thomas Frey/dpa, Kriminaldirektion Koblenz